Robert Züblin | 04.04.2023 | 18:42 Uhr |
Im Rahmen einer Studie kommen Wissenschaftler zwar zu dem Ergebnis, dass Mikroplastik aus Polystyrol nicht direkt zu akuten Entzündungen beim Menschen führt, aber die sogenannte Efferozytose stört, was chronische Entzündungen befürchten lasse.
Mikroplastik durch Nahrung und Inhalation
In der Umwelt findet sich immer mehr Mikroplastik. Aufgenommen wird das Mikroplastik vom Menschen vermutlich durch die Nahrung und durch Einatmen. Im Jahr 2018 wurde Mikroplastik erstmals im menschlichen Stuhl nachgewiesen.
Mikroplastik findet sich auch im Schnee, etwa in den Alpen, aber auch in der Arktis. Und bei Fischen wurde festgestellt, dass diese seit den 1950er Jahren Mikroplastik-Partikel aufnehmen.
Chronische Entzündungen durch Mikroplastik
In einer Studie, die in Fachzeitschrift „Science of The Total Environment“ veröffentlicht wurde, haben Wissenschaftler anhand von Zelllinien von Mäusen und Menschen untersucht, wie wohl der menschliche Körper mit Mikroplastik aus Polystyrol (PS) – einem Kunststoff mit weiter Verbreitung – reagiert. Dabei haben sie festgestellt, dass PS-Mikroplastik im Menschen von Makrophagen aufgenommen wird. Makrophagen sind Fresszellen, die zu den Phagozyten gehören, und im Blutstrom durch den Körper zirkulieren.
Anhand der Daten aus der Studie kommen die Forscher zu dem Schluss, dass die PS-Mikropartikel zwar direkt keine akuten Entzündungen verursachen. Allerdings könnten große Mengen Mikroplastik aus Polystyrol chronische Entzündungen verursachen, wobei Letztere zu Autoimmunerkrankungen führen würden.
Durch das PS-Mikroplastik würden Makrophagen nicht zur Produktion von entzündlichen Zytokinen stimuliert, jedoch würde das PS-Mikroplastik die durch TIM-4 (T-Zell-Immunglobulin Mucin 4) vermittelte Efferozytose stören, also das Begraben toter Zellen.
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