Durchseuchungsstrategie von Jens Spahn könnte Massensterben auslösen

Ein Friedhof mit vielen Gräbern, auf dem eine Frau an einem Kreuz trauert.
Ein Friedhof mit vielen Gräbern
[Fotograf: unbekannt, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de, Kolorierung: Robert Züblin]
Robert Züblin | 11.03.2020 | 23:59 Uhr
KOLUMNE

 
Die Strategie von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, die Bevölkerung in Deutschland mit dem neuartigen Coronavirus gelenkt zu durchseuchen, könnte Hunderttausenden in Deutschland das Leben kosten.

Dies insbesondere deswegen, weil die Lenkung wegen der zu erwartenden exponentiellen Steigerung bei den Ansteckungen fehlgehen kann, und eine Eindämmung wegen der Verharmlosung von COVID-19 seitens des Bundesgesundheitsministeriums und des Mangels an Empfehlungen des Robert Koch-Instituts von schärferen Maßnahmen aller Voraussicht nach nicht gelingen wird.

Coronavirus ewig als Grippe verharmlost

Schon frühzeitig wurde das neuartige Coronavirus als harmloser dargestellt als die Grippe. In den Tagesthemen am 23. Januar 2020 sagte Bundesgesundheitsminister Spahn zum Beispiel:

„Was ich aber auch wichtig find […] ist, dass wir das alle für uns einordnen. An Grippe, die Grippewelle startet gerade, sterben in Deutschland bis zu 20.000 Patienten im Jahr. Und ich will jetzt nur mal darauf hinweisen, dass auch das eben ein Risiko ist, dass wir jeden Tag haben. Der Verlauf hier [COVID-19], das Infektionsgeschehen, ist sogar deutlich milder, als wir das bei der Grippe sehen.“

Wenn Minister Spahn jetzt vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden Infektionslage sagt, dass ihm die Absage von Großveranstaltungen zu zaghaft erscheint, ist dies auch seine schuld. Über Wochen haben er und seine Berater auf die Verharmlosung von COVID-19 gesetzt. Einer dieser Berater, der Infektiologe Prof. Dr. René Gottschalk, der Leiter des Gesundheitsamtes Frankfurt am Main ist, hat im Interview gegenüber „Phoenix“ noch am 27. Februar 2020 gesagt, dass das neuartige Coronavirus „ähnlich wie die Grippe einzuordnen“ sei.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte, ebenfalls am 27. Februar 2020, deutlich gemacht, dass die Letalitätsrate beim neuartigen Coronavirus fünf- bis zehnmal höher sei als bei der saisonalen Grippe.

Am Montag, den 9. März 2020, wurde SARS-CoV-2 von dem CDU-Bundestagsabgeordneten Frank Steffel dann aber immer noch als Grippe heruntergespielt, als Steffel gegenüber der „dpa“ sagte: „Wenn wir bei jedem Grippevirus zukünftig Sportveranstaltungen verbieten wollen, brauchen wir keine Sportveranstaltungen mehr durchführen.“

Wer, wie Steffel und Gottschalk, das neuartige Coronavirus mit dem Grippevirus gleichsetzt, oder wie Spahn es getan hatte, die Grippe sogar als schwerwiegender darstellte, hat die COVID-19-Bedrohung in verantwortungsloser Weise verharmlost.

 
 

Menschen würden sowieso sterben

Auch der Berater des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), der Virologe Prof. Dr. Drosten, wurde bei öffentlichen Auftritten vor einem Millionenpublikum nicht müde, die Gefahr, die von SARS-CoV-2 ausgeht, zu verharmlosen.

In der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem BMG am 2. März 2020 hat Herr Prof. Dr. Drosten in Bezug auf die Fallsterblichkeitsrate bei SARS-CoV-2 Folgendes gesagt:

„Im Moment sind wir eher in einem Korridor von 0,3 bis 0,7 Prozent Fallsterblichkeit. Und ich erwarte eigentlich eher, dass das sogar jetzt gerade in nächster Zeit nochmal wieder geringer wird, solange wie das Virus ganz normal frei in der Bevölkerung läuft und noch nicht sehr große Grundinfektionslasten in der Bevölkerung sind, also wo wir noch Fallketten haben, die von Punkten ausgehen.“

Schon damals lag die Fallsterblichkeitsrate bei circa 2 Prozent und nun bei circa 3,67 Prozent (Stand 11. März 2020), sie sinkt also gerade nicht, sondern sie steigt.

Im NDR-Podcast am 5. März 2020 ging es dann weiter mit der Verharmlosung, als Herr Prof. Dr. Drosten in Bezug auf die normale Sterblichkeit der Bevölkerung gesagt hat, „dass Menschen auch sowieso sterben“ würden in Deutschland. Er konkretisiert das dann, indem er ausführt: Für den Fall, dass an COVID-19 „vor allem alte Leute sterben, und das führt jetzt nicht zu einer Verdoppelung der normalen Sterblichkeitsrate oder so, sondern das macht zu einer bestimmten Phase dann vielleicht 5 oder 10 Prozent der Sterblichkeitsrate aus, das wird man natürlich auch merken, aber es wird sich auch in gewisser Weise auslöschen, denn wie gesagt, dieses Virus wird möglicherweise jemanden betreffen, der auch sonst in einem Alter ist, wo er eine hohe Wahrscheinlichkeit hat, in den nächsten Jahren zu sterben“.

Auch dieses Gedankenspiel zum Einfluss von SARS-CoV-2 auf die normale Sterblichkeitsrate in Deutschland ist am Ende eine Verharmlosung von COVID-19. Denn es macht einen gewaltigen Unterschied für die betroffene Person, deren Angehörige und Freunde, ob jemand mit 70, 75 oder mit 90 Jahren stirbt. Vor allem aber ist das Besondere an SARS-CoV-2, dass es auch junge und gesunde Menschen trifft, weshalb das ständige Wiederholen des Mantras, dass vor allem alte Menschen sterben, die sowieso bald gestorben wären, von der Bedrohungslage für die jüngere Bevölkerung ablenkt.

In einem Krankenhaus östlich von Mailand würde COVID-19 laut Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ bei immer mehr jüngeren, gesunden Menschen einen schweren Verlauf nehmen. Mittlerweile sei man in dem Krankenhaus so verzweifelt, dass nur noch diejenigen Patienten intensiv behandelt würden, die eine Überlebenschance hätten.

Masken können scheinbar doch helfen

Auch das Robert Koch-Institut (RKI) verkennt die Situation, wenn es nur Maßnahmen empfiehlt, für die es eindeutige Beweise gibt. Wir befinden uns nicht in der komfortablen Situation, dass wir sicheres Wissen in Bezug auf das neuartige Coronavirus haben. Es müssen Risikoabwägungen getroffen werden.

Wenn das RKI schreibt, dass es für das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes (MNS) bislang keine Evidenz gebe, also keine Beweise, dass dies gegen die Übertragung des neuartigen Coronavirus helfe, muss dem entgegengehalten werden, dass eben das Tragen von MNS durch das medizinische Personal, die Patienten und die Besucher in Hongkonger Krankenhäusern nach Einschätzung von Wissenschaftlern dazu beigetragen habe, dass es dort in den ersten 42 Tagen seit dem 31. Dezember 2019 keine Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus gegeben habe.

Der Berater der Bundesregierung, der Virologe Prof. Dr. Drosten, redet das Tragen eines präventiven Mundschutzes (er spricht von „Vermummung“) sogar in Krankenhäusern herunter, weil das die Patienten nicht akzeptieren würden:

„[…] [Es] ist […] so, dass es viele Klinikbereiche gibt, wo Sie natürlich nicht auf diese Art und Weise vermummt rumlaufen können. Das würden die Patienten gar nicht tolerieren. Und das würde so gar nicht gehen.“

Wenn man, wie es unter anderem das Bundesgesundheitsministerium getan hat, COVID-19 harmloser als die Grippe darstellt, ist es natürlich schwierig, bei den Patienten zu erreichen, dass sie selbst einen Mundschutz tragen und ab jetzt nur noch von medizinischem Personal betreut werden, das zumindest eine OP-Maske trägt.

Eines darf man nicht vergessen: Selbst wenn der OP-Schutz keinen Schutz vor dem Einatmen von Viren bietet, so hält ein solcher Mundschutz doch Tröpfchen zurück, die beim Sprechen, Niesen oder etwa Husten vom Maskenträger selbst erzeugt werden, und senkt damit das Übertragungsrisiko. Wenn also alle Bürger einen solchen Mundschutz tragen würden, wäre schon einiges erreicht – insbesondere, da man teilweise gar nicht weiß, dass man infiziert ist, aber im Falle einer Infektion schon mit schwachen Symptomen, manche sagen sogar zwei Tage vor den ersten Symptomen, ansteckend ist.

Der Virologe Prof. Dr. Alexander Kekulé hat bei „Hart aber fair“ am 2. März 2020 erklärt, dass ein MNS auch vor Tröpfchen eines maskenlosen Infizierten schützen würde, wenn dieser Infizierte einen MNS-Maskenträger zum Beispiel anhuste, da SARS-CoV-2 nicht durch die Luft schwebe, sondern die Übertragung über Tröpfchen stattfinden würde, die beim Husten, Niesen oder Sprechen spuckend durch die Luft geschleudert würden. Allerdings bräuchte man in einem solchen Fall des Angehustetwerdens auch eine Brille, um eine Übertragung über die Augen zu verhindern, und man müsste den MNS gleich wechseln, nachdem man angehustet worden sei.

Natürlich ist es selbstverständlich, dass die medizinischen Einrichtungen über genügend Mundschutz-Masken beziehungsweise sogar FFP2- oder FFP3-Atemschutzmasken verfügen müssen. Jetzt den sich schützen wollenden Bürger dafür verantwortlich zu machen, dass die Ärzte nicht genügend Mundschutz- und Atemschutzmasken haben, geht aber am eigentlichen Problem vorbei.

Auch Drosten schiebt die Schuld auf bestimmte Bürger, wenn er suggeriert, dass der Engpass an Schutzausrüstung in den Krankenhäusern insbesondere durch Diebe zustande käme und nicht die Schuld der Verantwortlichen im Gesundheitssystem sei, das für den Notfall gewappnet sein müsste:

„Das was man manchmal bei Twitter liest, dass aus Ambulanzen Gesichtsmasken, Handschuhe und andere Dinge der persönlichen Schutzausrüstung geklaut werden, das stimmt tatsächlich, und es gibt einige Dinge, die schon jetzt im Lieferengpass sind. Dazu gehören eben diese Masken.“

Dass wichtige Lieferketten zum Beispiel aus China unterbrochen sind, und zumindest viele Infektionsschutzmasken (also Atemschutzmasken) Anfang Februar nach China geliefert worden seien, was der Virologe Prof. Dr. Alexander Kekulé – wie er bei „Hart aber fair“ erzählt – von einem Vertreter von Atemschutzmasken erfahren habe, das erwähnt Drosten nicht. Insbesondere sei es die Nachfrage von Privatpersonen in China gewesen, die zur Leerung der europäischen Lager von Infektionsschutzmasken geführt habe, erklärt Kekulé.

Es ist also als Schutzbehauptung zu bewerten, wenn jetzt diebische Bürger in den Vordergrund gestellt werden, oder wie andere das machen, der Fraktion der Hamsterkäufer die Schuld am Maskenmangel gegeben wird. Denn mit diesen Schutzbehauptungen lenken Vertreter des Gesundheitssystems davon ab, dass versäumt wurde, einen Vorrat an Schutzausrüstung in Deutschland für den Fall einer Epidemie oder Pandemie anzulegen, beziehungsweise frühzeitig, also im Januar 2020, auf das sich abzeichnende Masken-Problem zu reagieren.

Interessanterweise weist Drosten gegenüber der „Berliner Morgenpost“ darauf hin, dass es im Zusammenhang mit der SARS-Epidemie, die von November 2002 bis Juli 2003 grassierte, Studien gegeben habe, die sogenannten FFP3-Atemschutzmasken einen Schutzeffekt hätten nahelegen wollen. Drosten relativiert das dann aber sogleich, wonach man diese Masken nicht lange tragen könne. Das will aber auch niemand. Wer geht in Krisenzeiten über Stunden einkaufen oder fährt Ewigkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch die Stadt oder über das Land, wenn ohnehin Homeoffice angeordnet wurde?

In Taiwan darf jeder Bürger zwei Mund-Nasen-Schutz-Masken in der Woche kaufen. Für das Land, das gleich neben China liegt, sind gerade einmal 48 SARS-CoV-2-Fälle und ein SARS-CoV-2-Toter bekannt. Die Regierung in Taiwan hatte bereits am 23. Januar 2020 den Export von Masken verboten. Außerdem seien die Maskenhersteller in Taiwan angewiesen worden rund um die Uhr zu arbeiten, damit die ganze Bevölkerung mit Masken versorgt werden könne.

In Deutschland ist der Exportstopp von Masken erst am 4. März 2020 erteilt worden. Von einer 24-Stunden-Order an die Maskenhersteller ist nichts bekannt. Dank der weit verbreiteten Rhetorik, wonach die um ihre Gesundheit besorgten Bürger in Deutschland schuld seien, dass es hierzulande keine Masken mehr zu kaufen gebe und Ärzte deswegen ungeschützt arbeiten müssten, läuft man in Deutschland Gefahr, beim Tragen einer Maske in der Öffentlichkeit angefeindet zu werden. Ein wütender Arzt schreibt in einem hunderttausendfach geteilten Facebook-Post:

„Wenn die Chirurgen nun keine Masken mehr haben, weil alle ihr Hirn ausschalten und GEGEN VIREN NICHT SCHÜTZENDE Masken kaufen, können Chirurgen nicht mehr operieren.“

Dass diese OP-Masken, von denen der Chirurg da spricht, gar nicht schützen, entspricht allerdings nicht den Tatsachen. Ein gewisser Schutz vor dem neuartigen Coronavirus ist durchaus zu erreichen, wie der Virologe Prof. Dr. Kekulé erklärt hat.

Wenn aktuell Masken im Gesundheitssystem fehlen, dann sollte der Gesundheitsminister jetzt dazu aufrufen, dass die Bürger ihre Masken – oder einen Teil davon – den Krankenhäusern und Praxen spenden. Notstand ist Notstand, und die Priorität liegt mit Sicherheit beim Schutz des medizinischen Personals. Sollten genügend Masken für alle da sein, sollte der Gesundheitsminister dazu aufrufen, dass sie auch von allen getragen werden – auch von den Bürgern in der Bahn und im Supermarkt. Und sollte Herr Spahn Masken anschaffen, sollte er dabei auch an die Bürger denken, und jedem, wie in Taiwan, ein Mindestkontingent zuteilen.

Denn schon jetzt ist es in Deutschland ohne Maske gar nicht mehr überall möglich, am öffentlichen Leben teilzunehmen. Ein Rechtsanwalt hatte erst kürzlich den Aushang eines Amtsrichters beim Amtsgericht Hagen auf Twitter gepostet, über den das Tragen zumindest einer einfachen Maske verlangt wird:

„Sitzungspolizeiliche Verfügung

Aus Anlass der weltweiten Pandemie des Covid-19 Virus und seiner steigenden Verbreitung wird zum Schutz vor Weiterverbreitung und Reduktion des Infektionsrisikos angeordnet, daß bis auf weiteres in der Sitzung Atemschutzmasken zu tragen sind.

Es sind mindestens einfache Masken zu tragen, die die Weitergabe von Atembestandteilen verhindern oder zumindest erheblich herabsetzen. Am besten sind solche der Schutzklasse FFP3 zu verwenden.

Bei Zuwiderhandlungen drohen sitzungspolizeiliche Maßnahmen und/ oder Abbruch der Verhandlung und Vertagung“

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Bargeld in Deutschland nicht ansteckend?

In Ländern wie China und teilweise in den USA wird Bargeld zur Verhinderung der Übertragung des neuartigen Coronavirus für mehrere Tage in Quarantäne gesperrt.

Auf Nachfrage bei der Bundesbank, ob dies nicht ein Indiz dafür sei, dass das neuartige Coronavirus durch Geldscheine oder Münzen übertragen wird, und warum man trotzdem von Quarantänemaßnahmen absehe, antwortete die Behörde gegenüber tal-mi-or:

„Nachdem bisher keine Anhaltspunkte vorliegen, dass das Corona-Virus durch Euro-Banknoten oder -Münzen übertragen worden ist, halten wir die grundlegenden Schutzmaßnahmen gemäß den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation und des Robert Koch Instituts für zweckmäßig. Nähere Informationen, insbesondere zu den Übertragungswegen, finden Sie auf der Website des Robert Koch Institutes (www.rki.de).“

Beim Robert Koch-Institut verweist man auf die hauseigenen FAQs, bei denen man lesen kann:

„Hingegen ist eine Übertragung über unbelebte Oberflächen bisher nicht dokumentiert. Eine Infektion mit SARS-CoV-2 über Oberflächen, die nicht zur direkten Umgebung eines symptomatischen Patienten gehören, wie z.B. importierte Waren, Postsendungen oder Gepäck, erscheint daher unwahrscheinlich. […] Unabhängig davon hat das Robert Koch-Institut keine Aufgaben im Bereich der Bewertung von Lebensmitteln oder Gegenständen. Fragen zu dem Thema gehören in den Zuständigkeitsbereich des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), für das Thema Arbeitsschutz ist die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) verantwortlich.“

Beim BfR heißt es: „Die Stabilität von Coronaviren in der Umwelt hängt von vielen Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beschaffenheit der Oberfläche sowie vom speziellen Virusstamm und der Virusmenge ab. Im Allgemeinen sind humane Coronaviren nicht besonders stabil auf trockenen Oberflächen. In der Regel erfolgt die Inaktivierung in getrocknetem Zustand innerhalb von Stunden bis einigen Tagen. Genauere Daten zum neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) liegen derzeit jedoch noch nicht vor.“

Damit besteht zumindest die Möglichkeit, dass das neuartige Coronavirus für mehrere Tage auf Münzen und Geldscheinen verbleiben kann. Warum die Bundesbank Quarantänemaßnahmen ausschließt und auf das RKI verweist, anstatt die Ausführungen des BfR zu beherzigen, ist nicht nachvollziehbar. Unklar bleibt daher, warum die Bundesbank das Risiko einer Übertragung des neuartigen Coronavirus über Bargeld nicht durch Quarantänemaßnahmen minimiert.

 
 

Durchseuchung mit unbekanntem Virus

Die Strategie der Bundesregierung, vor dem neuartigen Coronavirus zu kapitulieren und die Bevölkerung mit SARS-CoV-2 gelenkt zu durchseuchen, ist nicht ungefährlich. Denn die Fachwelt versteht noch gar nicht genau, wie es zu den schweren Verläufen bei COVID-19 kommt. Eine Möglichkeit wäre, dass nicht nur das Alter oder eine Vorerkrankung zu schweren Verläufen führt, sondern insbesondere bei jungen und gesunden Menschen eine Zweitinfektion schuld am schweren Verlauf der Krankheit ist. Der Grund dafür könnten infektionsverstärkende Antikörper sein, die sich im Rahmen einer ersten Infektion bilden, die schwach verläuft. Bei einer zweiten Infektion würden diese Antikörper das Virus dann nicht abwehren, sondern im Gegenteil die Erkrankung verschlimmern. Bekannt ist dieses Phänomen vom Dengue-Fieber.

Die Folge solcher infektionsverstärkender Antikörper wäre: Durchseucht man die Bevölkerung zu 60 bis 70 Prozent – von dieser Möglichkeit gehen Experten und auch Bundeskanzlerin Merkel mittlerweile aus – mit dem neuartigen Coronavirus, könnte die zweite Infektion Hunderttausenden das Leben kosten; insbesondere dann, wenn es nicht gelingt, die Durchseuchung zu lenken, also die Ausbreitung so zu verlangsamen, dass ausreichend Intensivbetten mit Beatmungsgeräten für die schweren Fälle zur Verfügung stehen.

Der Virologe Prof. Dr. Peter Palese sagt gegenüber tal-mi-or: „Wir wissen nicht, ob diese Antikörper bei COVID-19 im Menschen agieren. Es gibt derzeit KEINE Daten, die darauf hindeuten, dass dies ein Problem darstellt. Ich denke, man sollte diesen Umstand hervorheben und NICHT weiter spekulieren. Wir haben schon genug Gerüchte im Umlauf.“

Das heißt aber auch nicht, dass es die Möglichkeit der infektionsverstärkenden Antikörper nicht gibt. Insbesondere existiert laut „Taiwan News“ der Bericht eines Arztes aus Wuhan, der das Phänomen der infektionsverstärkenden Antikörper bei COVID-19 beobachtet haben will, tal-mi-or berichtete.

Vor dem Hintergrund dieser zumindest denkbaren Gefahr und dem mangelnden Wissen über das SARS-CoV-2-Virus müsste die Bundesregierung alles daran setzen, schon die erste Infektionswelle aufzuhalten. Bundesgesundheitsminister Spahn und das Robert Koch-Institut, das die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland bis heute als „mäßig“ einstuft, gehen hier viel zu zögerlich vor und müssen sich am Ende unter Umständen den Vorwurf gefallen lassen, für den Tod von Menschen verantwortlich zu sein, die bei der Ergreifung und Empfehlung beherzterer Maßnahmen auch nach der Corona-Pandemie noch leben würden.

Letzte Woche sagte Herr Minister Spahn im Rahmen einer Regierungserklärung, der Höhepunkt der Ausbreitung sei noch nicht erreicht. Auch dies war eine Verharmlosung, mit der die Bevölkerung in falscher Sicherheit gewogen wurde, denn in Deutschland hatte bis dahin die Corona-Epidemie, die seit heute offiziell von der WHO zur Pandemie erklärt wurde, noch gar nicht richtig angefangen.

COVID-19