OP-Masken in Hongkonger Krankenhäusern gegen Coronavirus-Ansteckungen?

Medizinisches Personal beim Anlegen von Mundschutz (Mund-Nasen-Schutz, auch MNS genannt).
Diese Beschäftigten des Gesundheitswesens tragen eine OP-Maske (Mund-Nasen-Schutz)
[Fotograf: Vera Katschorowski-Stark, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de, Kolorierung: Robert Züblin]
Robert Züblin | 09.03.2020 | 23:59 Uhr

Dank strenger Hygienemaßnahmen hätte sich in Hongkonger Krankenhäusern in den ersten 42 Tagen seit dem 31. Dezember 2019 niemand von den Beschäftigten im Gesundheitswesen mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt, schreiben Forscher.

Hongkonger Behörde hat frühzeitig reagiert

Unmittelbar nach der Bekanntgabe der damals mysteriösen Lungenentzündungen in Wuhan am 31. Dezember 2019 durch die Nationale Gesundheitskommission in China hätte die Hongkonger Krankenhausbehörde eine Reihe von proaktiven Infektionskontrollmaßnahmen getroffen.

Der Hongkonger Krankenhausbehörde würden alle 43 öffentlichen Krankenhäuser unterstehen. Diese seien in Hongkong für 90 Prozent der stationären Versorgung zuständig, schreiben die Forscher in der Studie, die in der Fachzeitschrift „Infection Control and Hospital Epidemiology“ erschienen ist.

Eine der Hygienemaßnahmen sei gewesen, dass ab dem 4. Januar 2020 allen Beschäftigten im Gesundheitswesen in den Krankenhäusern, allen Patienten und allen Besuchern eine chirurgische Maske (OP-Maske) bereitgestellt worden sei. In risikoreicheren Bereichen, wie zum Beispiel bei der Pflege eines SARS-CoV-2-Infizierten oder eines entsprechenden Verdachtsfalles, hätte die Vorgabe gelautet, dass eine sogenannte N95-Maske getragen werden sollte, die 95 Prozent der luftübertragenen Partikel herausfiltert.

 
 

Mund-Nasen-Schutz gegen Coronavirus?

Zwar heißt es in der Studie, dass eine OP-Maske (Mund-Nasen-Schutz, kurz: MNS) allein zwar keinen eindeutigen Schutz vor einer Ansteckung mit dem SARS-CoV-Virus gezeigt habe. Allerdings verweisen die Autoren auf eine Veröffentlichung, die festgestellt habe, dass das Tragen einer chirurgischen Maske das Risiko einer Ansteckung im Krankenhaus bei der Influenzapandemie in den Jahren 2009 und 2010 verringert habe, wenn entweder der Patient oder der medizinische Mitarbeiter eine OP-Maske getragen hätte.

Als weitere Maßnahme sei auch die Handhygiene im Rahmen der SARS-CoV-2-Epidemie gefördert und durchgesetzt worden, sowohl bei den Krankenhausmitarbeitern als auch bei den Patienten. Daneben habe es noch viele andere Maßnahmen gegeben, wie etwa die frühzeitige Isolation von Verdachtsfällen und Quarantänemaßnahmen für Mitarbeiter, die einen ungeschützten Kontakt zu Patienten gehabt hätten.

Mit den verschiedenen proaktiven Maßnahmen hätte die Übertragung von SARS-CoV-2 in Hongkonger Krankenhäusern verhindert werden können, wobei die Studie nur die ersten 42 Tage seit dem 31. Dezember 2019 betrifft.

„Wachsamkeit in der Handhygienepraxis, das Tragen von OP-Masken im Krankenhaus und die angemessene Verwendung persönlicher Schutzausrüstung bei der Patientenpflege, insbesondere bei der Durchführung von aerosolerzeugenden Tätigkeiten, sind die wichtigsten Maßnahmen zur Infektionskontrolle, um eine Übertragung des Virus im Krankenhaus zu verhindern“, sagen die Studienautoren.

COVID-19