E-Zigaretten: Vitamin-E-Acetat schuld an Vaping-Krankheit?

Ein Arzt zeigt auf ein Roentgenbild von der Lunge.
Roentgenbild von der Lunge
[Fotograf: Peter Heinz Junge, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]

 

Robert Züblin – 06.09.2019, 11:30 Uhr

Laut einem Bericht der „Washington Post“ ist möglicherweise Vitamin-E-Acetat schuld an den Todesfällen im Zusammenhang mit dem Vaping von Marihuana-Produkten – bei Fällen mit nikotinhaltigen E-Zigaretten könnten Verfälschungsmittel eine Rolle spielen.

Marihuana-Vaping-Produkte im Visier

Seit Monaten treten immer wieder Fälle mysteriöser Lungenerkrankungen in den USA auf, die im Zusammenhang mit dem Konsum von Vaping-Produkten und nikotinhaltigen E-Zigaretten stehen. Es gab auch bereits Todesfälle, die mit der Vaping-Krankheit in Verbindung gebracht werden. Ein erster möglicherweise durch Vaping verursachter Todesfall soll im US-amerikanischen Bundesstaat Illinois zu beklagen gewesen sein. Ein zweiter möglicherweise mit Vaping beziehungsweise E-Zigaretten-Konsum in Verbindung stehender Todesfall würde im Bundesstaat Oregon untersucht werden.

Bei der Suche nach der Ursache für diese Vaping-Krankheit sollen Gesundheitsbeamte in den USA nun die Chemikalie Vitamin-E-Acetat in Proben von Marihuana-Produkten gefunden haben. Dabei sei diese Chemikalie in Produkten von verschiedenen Marken gefunden worden, die von Erkrankten in verschiedenen Teilen der USA genutzt worden seien.

Laut Informationen der „Washington Post“ soll das Vitamin-E-Acetat bei Labor-Tests der US-amerikanischen Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde (Food and Drug Administration, kurz: FDA) und des Wadsworth-Center-Labors gefunden worden sein. In 10 von 18 untersuchten Cannabis-Produkten, die von Patienten konsumiert worden seien, sei dieses Vitamin-E-Derivat enthalten gewesen.

Vitamin-E-Acetat wird auch als Nahrungsergänzungsmittel verkauft. Es handelt es sich bei der Chemikalie um ein synthetisches Öl, das im Körper zu Vitamin E umgewandelt wird.

Die Gesundheitsbeamten hätten laut „Washington Post“ gesagt, dass man die ölartigen Eigenschaften des Vitamin-E-Acetat mit den von den Patienten geschilderten Atemwegssymptomen in Verbindung bringe. Die Patienten klagten über Husten, Kurzatmigkeit und Brustschmerzen.

Auch Fälle von E-Zigaretten bekannt

Zwar hätte die FDA nach Informationen der „Washington Post“ keine ungewöhnlichen Substanzen, also auch kein Vitamin-E-Acetat, in nikotinhaltigen Produkten (E-Zigaretten) gefunden. Insofern helfen die jetzigen Funde nicht weiter, das Problem abschließend zu klären. Denn es gebe erkrankte Personen, die angegeben hätten, nur E-Zigaretten geraucht zu haben. In diesen Fällen würden die Behörden jedoch Verfälschungsmittel nicht ausschließen, so die „Washington Post“.

Die Beamten hätten außerdem davor gewarnt, dass sie noch lange nicht so weit seien, die Ursachen für die Lungenerkrankungen zu verstehen.

„Vitamin-E-Acetat ist kein zugelassener Zusatzstoff für das New York State Medizinisches Marihuana Programm zugelassener Vaping-Produkte und wurde nicht in den getesteten Nikotin-basierten Produkten gefunden“, teilt das Gesundheitsamt des US-amerikanischen Bundesstaates New York mit. Trotzdem stehe Vitamin-E-Acetat nun im Fokus der Untersuchungen.

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