E-Zigarette und Gesundheit: Erster Toter wegen Vaping-Krankheit?

Der Garnisonsfriedhof in Berlin-Mitte
Der Garnisonsfriedhof in Berlin-Mitte
[Fotograf: Peer Grimm, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]

 

Robert Züblin – 24.08.2019, 12:09 Uhr

Die mysteriöse Lungenerkrankung, die im Zusammenhang mit Vaping beziehungsweise E-Zigaretten steht, hat in den USA vermutlich ihr erstes Todesopfer gefordert – zuvor war berichtet worden, dass fast 100 Personen mit ihrer Gesundheit Probleme bekommen haben, die im Zusammenhang mit der Nutzung einer E-Zigarette beziehungsweise dem Vaping stehen.

Gesundheitsgefahr durch E-Zigaretten?

Der Todesfall soll sich im US-Bundesstaat Illinois ereignet haben. Das Illinois Department of Public Health (Illinoisches Amt für öffentliche Gesundheit, kurz: IDPH) hat berichtet, dass der Tote vor kurzem Vaping betrieben habe und auf Grund von schweren Atemwegserkrankungen in einem Krankenhaus behandelt worden sei.

Nach Angaben des IDPH habe sich in der vergangenen Woche die Zahl der an die Behörde gemeldeten Fälle verdoppelt, bei denen Personen wegen Atemwegssymptomen, die im Zusammenhang mit E-Zigaretten beziehungsweise dem Vaping stünden, in ein Krankenhaus eingeliefert worden seien.

Der Behörde seien insgesamt 22 Menschen gemeldet worden, die zwischen 17 und 38 Jahre alt seien und bei denen es nach der Verwendung von E-Zigaretten oder dem Vaping zu Atemwegserkrankungen gekommen sei. Außerdem würden noch weitere 12 Personen in Zusammenarbeit mit lokalen Gesundheitsbehörden untersucht.

Erst vor einer Woche hatte die US-amerikanische Bundesbehörde Centers for Disease Control and Prevention (Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention, kurz: CDC) berichtet, dass es im Zusammenhang mit dem Vaping beziehungsweise dem Konsum von E-Zigaretten möglicherweise bei fast 100 Personen zu schweren Lungenerkrankungen gekommen sei.

Symptome bei E-Zigarette oder Vaping

Die Betroffenen hätten Atemwegsbeschwerden wie Husten und Kurzatmigkeit. Auch Müdigkeit sei ein Symptom. Bei einigen Personen hätte die mysteriöse Vaping-Krankheit auch zu Erbrechen und Durchfall geführt. Bevor die Patienten im Krankenhaus aufgenommen worden seien, hätten sich die Symptome über Tage oder Wochen verschlimmert.

„Die Schwere der Krankheit, die die Menschen erleben, ist alarmierend, und wir müssen die Warnung aussprechen, dass die Verwendung von E-Zigaretten und das Vaping gefährlich sein kann“, sagt Dr. Ngozi Ezike, Direktor des IDPH.

Bislang sei nicht sicher, ob alle Lungenerkrankungen dieselbe Ursache hätten. Die CDC hätte jedoch angegeben, dass Patienten in vielen Fällen THC-haltige Produkte verwendet hätten. THC steht für Tetrahydrocannabinol und ist die Substanz, die hauptsächlich für die berauschende Wirkung von Hanf (Cannabis, Marihuana) verantwortlich ist.

„Es wurde jedoch weder in allen Fällen ein bestimmtes Produkt identifiziert, noch wurde ein Produkt eindeutig mit einem Krankheitsbild in Verbindung gebracht. Auch wenn die Fälle ähnlich erscheinen, ist nicht klar, ob diese Fälle eine gemeinsame Ursache haben oder ob es sich um verschiedene Krankheiten mit ähnlichen Symptomen handelt“, sagt das IDPH.

Die Behörde teilt mit, dass Menschen, die irgendeine Art von Brustschmerzen oder Atembeschwerden hätten, die nach der Verwendung von E-Zigaretten oder dem Vaping aufgetreten seien (auch Wochen oder Monate nach dem Dampfen), sofort einen Arzt aufsuchen sollten.

Ärzte, Kliniken und andere Dienstleister, die im Bereich Gesundheit tätig seien, sollten bei Patienten mit unerwartet schweren Atemwegserkrankungen in Erfahrung bringen, ob die betroffenen Personen das Vaping betrieben oder E-Zigaretten genutzt hätten, sagt das IDPH.

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