Robert Züblin – 09.10.2019, 17:11 Uhr |
Wissenschaftler haben festgestellt, dass Luftschadstoff-Partikel in Feinstaub-Größe für Haarausfall verantwortlich sein können.
Haarausfall durch Staub und Diesel?
Die Forscher haben mit menschlichen Kopfhaut-Zellen an der Basis von Haarfollikeln experimentiert, indem sie diese Zellen PM10-ähnlichen Staub- und Dieselpartikeln ausgesetzt haben.
Nachdem 24 Stunden vergangen waren, wurde in den Zellen das Vorhandensein von spezifischen Proteinen geprüft. Dabei kam heraus, dass der Gehalt des Proteins β-Catenin gesenkt war. Dieses Protein ist unter anderem für den Haarwuchs verantwortlich.
Auch das Vorhandensein der Proteine Cyclin D1, Cyclin E und CDK2 war durch die PM10-ähnlichen Staub- und Dieselpartikel verringert. Die Wissenschaftler haben mit unterschiedlichen Konzentrationen gearbeitet und festgestellt, dass ein höherer Schadstoffgehalt zu einem stärkeren Rückgang der Proteine geführt hat.
Haarausfall und Feinstaub wenig erforscht
PM steht für Particulate Matter, was auf Deutsch soviel wie Feinstaub heißt. Man unterscheidet hier verschiedene Partikelgrößen. Beim PM10-Feinstaub haben die Partikel einen Durchmesser von 10 Mikrometern (µm) und weniger. PM2,5 steht für Partikel mit einer Größe von 2,5 Mikrometern (µm) und kleiner.
Einer der beteiligten Forscher, Hyuk Chul Kwon, sagt: „Obwohl der Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und schweren Krankheiten wie Krebs, COPD und CVD gut erforscht ist, gibt es wenig bis gar keine Forschung über die Auswirkungen der Feinstaub-Belastung auf die menschliche Haut und insbesondere das Haar. Unsere Forschung erklärt die Wirkungsweise von Luftschadstoffen auf dermale Papillenzellen in Follikeln beim Menschen und zeigt, wie die häufigsten Luftschadstoffe zu Haarausfall führen“.
Die Studienergebnisse werden auf dem Kongress der European Academy of Dermatology and Venereology in Madrid vorgestellt.
Andere Wissenschaftler haben kürzlich den Zusammenhang von Luftverschmutzung und Kriminalität festgestellt.