E-Zigaretten: Vitamin-E-Acetat in Lungen von Dampfern gefunden

Ein Arzt zeigt auf ein Roentgenbild von der Lunge.
Lungen-Roentgenaufnahme
[Fotograf: Peter Heinz Junge, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]
Robert Züblin – 08.11.2019, 22:00 Uhr

Die Hinweise auf Vitamin-E-Acetat als Ursache für die Lungenerkrankungen und Todesfälle, die in den Zusammenhang mit dem Konsum von E-Zigaretten und Vaping-Produkten gestellt wurden, mehren sich, nachdem Vitamin-E-Acetat in den Lungen von erkrankten Dampfern gefunden wurde.

Vaping-Krankheit wegen Vitamin-E-Acetat?

Nach Angaben der „New York Times“ (NYT) habe die US-amerikanische Bundesbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) (auf Deutsch: Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention) mitgeteilt, dass Vitamin-E-Acetat als „sehr starker Urheber“ für die dampfbedingten Lungenverletzungen identifiziert worden sei. 2051 Menschen sollen bereits an EVALI erkrankt sein. EVALI steht für “e-cigarette, or vaping, product use associated lung injury” (auf Deutsch: „E-Zigarette, oder Vaping, Produktverwendung im Zusammenhang mit Lungenverletzungen“).

Der Grund für die Annahme, dass Vitamin-E-Acetat ursächlich für die Vaping-Krankheit sei, resultiere aus dem Auffinden der Vitaminverbindung in den Lungen von 29 Patienten, die unter der mysteriösen Lungenerkrankung leiden.

Die CDC schließt allerdings nicht aus, dass auch andere bedenkliche Chemikalien für die Lungenerkrankung EVALI verantwortlich sind.

Für E-Zigaretten mit Nikotin keine Erklärung

„Dies ist das erste Mal, dass wir eine potenziell bedenkliche Chemikalie in biologischen Proben von Patienten mit diesen Lungenverletzungen entdeckt haben. Diese Ergebnisse liefern direkte Hinweise auf Vitamin-E-Acetat an der Hauptverletzungsstelle in der Lunge“, sagt die CDC.

Die Lungenproben seien nach Angaben der CDC auch auf andere Substanzen hin untersucht worden, darunter Pflanzenöle und Mineralöl. Allerdings seien diese nicht nachgewiesen worden.

Die CDC teilt außerdem mit, dass THC, eine berauschende Substanz der Marihuana-Pflanze, bei 82 Prozent der Proben identifiziert worden sein soll. Nikotin sei in 62 Prozent der Proben gefunden worden.

Schon im September 2019 wurde bekannt, dass US-Gesundheitsbeamte Vitamin-E-Acetat in Marihuana-Produkten gefunden hatten. Dabei habe es sich um Produkte verschiedener Marken gehandelt, die die Erkrankten genutzt haben sollen.

Fraglich bleibt, was mit denjenigen Patienten ist, die E-Zigaretten mit ausschließlich nikotinhaltigen Produkten gedampft haben. Denn die US-amerikanische Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde (Food and Drug Administration, kurz: FDA) hätte laut „Washington Post“ Anfang September 2019 mitgeteilt, dass sie kein Vitamin-E-Acetat in nikotinhaltigen Liquids gefunden hatte. Damals hätten die Behörden gesagt, dass man bei diesen Produkte Verfälschungsmittel nicht ausschließen würde, „tal-mi-or“ berichtete.

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