Robert Züblin – 04.01.2020, 23:48 Uhr |
Das bisherige Wetter-ist-nicht-gleich-Klima-Paradigma gilt so nicht mehr, wie Forscher herausgefunden haben.
Unterschied zwischen Wetter und Klima
Bisher galt das Paradigma, dass das Wetter nicht gleich Klima ist. Unter Wetter verstünde man das, was man kurzfristig erhalte, und als Klima würde das bezeichnet, was langfristig erwartet würde, heißt es auf der Website der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich).
Das Paradigma „Wetter nicht gleich Klima“ würde nach den Ergebnissen einer neuen Studie auf globaler Ebene nicht gelten. Diese Studie, mit dem Titel „Climate change now detectable from any single day of weather at global scale“ (auf Deutsch: „Der Klimawandel ist jetzt im globalen Maßstab an jedem einzelnen Wettertag nachweisbar“), wurde in der Fachzeitschrift „Nature Climate Change“ veröffentlicht.
Ist globales Wetter gleich Klima?
Die globale Betrachtung des Wetters sei ein unerforschtes Gebiet, schreiben die Forscher und erklären in Bezug auf ihre Studie: „Hier zeigen wir, dass wir auf der Basis eines einzigen Tages global beobachteter Temperatur und Feuchtigkeit den Fingerabdruck des extern verursachten Klimawandels erkennen und schließen daraus, dass sich die Erde als Ganzes erwärmt.“
Die Forscher hätten für ihre Erkenntnisse auf statistisches Lernen zurückgegriffen. Außerdem hätten sie Simulationen von Klimamodellen genutzt. Der Fingerabdruck des Klimawandels sei erst seit Anfang 2012 an jedem einzelnen Tag sichtbar. Seit 1999 würde die Datenlage allerdings ausreichen, um den Klimawandel auf Grund der Daten eines Jahres festzustellen.
Im Gegensatz zu den lokalen Wetterveränderungen, die erst über Jahrzehnte erkennbar wären, könne der globale Klimawandel mit dem Ansatz der Wissenschaftler „nun sofort erkannt“ werden, heben die Forscher hervor.