Robert Züblin – 19.12.2019, 23:59 Uhr |
Forscher haben bei einer Studie herausgefunden, dass Menschen, deren Fernsehkonsum hoch ist, dünnere Frauen bevorzugen.
Wegen Schlankheitsideal Essstörungen?
Die Forscher haben ihre Studie in entlegenen Dörfern in dem mittelamerikanischen Land Nicaragua durchgeführt. Die Versuchsteilnehmer waren Frauen und Männer. Einige hatten regelmäßigen Zugang zu einem Fernsehgerät, andere nicht.
Die Versuchsteilnehmer, die kaum ferngesehen haben, hätten Frauen bevorzugt, deren Body Mass Index (BMI) höher war, als bei denjenigen Frauen, die von Menschen bevorzugt worden seien, die viel ferngesehen haben.
Professor Lynda Boothroyd, eine der Studienautorinnen, sagt: „TV- und Werbechefs haben eine moralische Verantwortung, Schauspieler, Moderatoren und Models aller Formen und Größen einzusetzen und eine Stigmatisierung breiterer Körper zu vermeiden. Es muss ein Wandel hin zu einer ‚Gesundheit in jeder Größe‘-Haltung stattfinden und die Medien spielen dabei eine wichtige Rolle“.
So solle der Druck verringert werden, dem Frauen und Mädchen ausgesetzt seien, wenn sie nur „dünne Idealkörper“ zu sehen bekämen. Denn das ständige Vorzeigen dünner Körper könne dazu führen, dass die Frauen und Mädchen mit ihren Körpern unzufrieden werden, was in Essstörungen und Depressionen enden könne.
Niemand hatte ein Smartphone
Die Wissenschaftler hätten die abgelegenen Dörfer in Nicaragua ausgewählt, weil sich die Ausgangsbedingungen der dort lebenden Menschen sehr geähnelt hätten. So hätten alle mehr oder weniger die gleiche Nahrung zu sich genommen, das gleiche Einkommen und die gleiche Bildung. Unterschieden hätte sich aber der Zugang zu einem Fernseher, heißt es auf der Website der Durham University.
In der Regel hätten die Menschen, die an dem Versuch teilgenommen haben und in den abgelegenen Dörfern Nicaraguas leben, keine Möglichkeiten, Zeitschriften zu lesen oder im Internet zu surfen. Niemand von den Studienteilnehmern hätte ein Smartphone besessen.
Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Journal of Personality and Social Psychology“ veröffentlicht.