Forscher entwickeln Wearable zum Fischen von Krebszellen aus dem Blut

Die größte Kamera der Welt auf einer Fachausstellung im Jahr 1931.
Wearable zum Fangen von im Blut zirkulierender Krebszellen
[Foto: Tae Hyun Kim]

 

Robert Züblin – 09.04.2019, 23:59 Uhr

Forscher haben einen tragbaren Mini-Computer entwickelt, der mehr Krebszellen aus dem Blut fischen kann, als durch herkömmliche Blutproben möglich wäre. Damit könnte die Behandlung von Krebserkrankungen verbessert werden.

Kaum Blutverlust

Der tragbare Computer hat ungefähr die Größe einer Smart-Watch und wird an eine Vene am Arm angeschlossen. Innerhalb von zwei Stunden könne man ein bis zwei Prozent des gesamten Blutes auf Krebszellen damit untersuchen. Getestet wurde das System bislang nur an Tieren.

Im Gegensatz zur normalen Blutentnahme sei ein Vorteil des Wearable, dass man das analysierte Blut ohne großen Zellverlust wieder in den Blutkreislauf des Patienten zurück transferieren könne.

Statt Biopsie

Das Krebszellen-Wearable wurde von Forschern der Universität Michigan entwickelt und in der Wissenschaftszeitschrift „Nature Communications“ vorgestellt. Der Vorteil des tragbaren Krebszellen-Blut-Checkers sei, dass den Patienten eine Biopsie erspart bleiben könnte. Bei der Biopsie wird Gewebe entnommen, um es auf Krebszellen hin zu untersuchen.

Insbesondere aber könne man mit dem Wearable bessere Aussagen zu Metastasen treffen. Das sind Tochtertumore, die in einem vom Ursprungstumor weiter entfernten Körperteil entstehen. Da die Metastasen aus zirkulierenden Tumorzellen resultieren, die sich in Blut oder Lymphe bewegen, könne man beim Fischen von Krebszellen aus dem Blut bessere Aussagen zum sogenannten Streuen eines Krebses machen.

Gesundheit