UNO: Grundeinkommen für die Ärmsten zur Bekämpfung von COVID-19

Die Erde vom Weltall aus betrachtet
Die Erde vom All aus
[Foto: NASA]

Robert Züblin | 24.07.2020 | 12:30 Uhr

Das United Nations Development Programme (UNDP) sagt, dass die sofortige Einführung eines befristeten Grundeinkommens für die Ärmsten der Welt die Zunahme von COVID-19-Fällen verlangsamen könnte.

2,78 Milliarden Bedürftige identifiziert

Den Grund, warum die Einführung eines sofortigen Grundeinkommens den Anstieg der COVID-Zahlen verlangsamen könnte, sieht das United Nations Development Programme (UNDP) darin, dass auf diese Weise fast drei Milliarden Menschen zu Hause bleiben könnten.

In dem aktuellen UNDP-Bericht „Temporary Basic Income: Protecting Poor and Vulnerable People in Developing Countries“ wird geschätzt, dass die monatlichen Kosten eines Grundeinkommens für fast 2,78 Milliarden Menschen rund 199,9 Milliarden US-Dollar ausmachen würden. Die 2,78 Milliarden Menschen sind solche, die in 132 Entwicklungsländern unter oder knapp oberhalb der Armutsgrenze leben würden.

Geld für Lebensmittel, Gesundheit, Bildung

In dem UNDP-Bericht wird darauf hingewiesen, dass in Entwicklungsländern sieben von zehn Beschäftigten ihren Lebensunterhalt auf informellen Märkten verdienen würden. Von diesen Personen würden die meisten einer Tätigkeit nachgehen, bei der es unwahrscheinlicher ist, dass sie von zu Hause aus erledigt werden könnte. Damit seien einige dieser Beschäftigten von COVID-19-Eindämmungsmaßnahmen besonders betroffen, was insbesondere für städtische Gebiete gelten würde.

Ein weiteres Problem sei, dass Beschäftigte, die keine Sozialversicherung in Anspruch nehmen könnten, nicht zu Hause bleiben könnten, ohne ein Einkommen zu haben. Abhilfe könne hier ein befristetes Grundeinkommen schaffen, um damit die Kosten für Lebensmittel, Gesundheit und Bildung zu decken.

„Noch nie dagewesene Zeiten erfordern beispiellose soziale und wirtschaftliche Maßnahmen. Die Schaffung eines befristeten Grundeinkommens für die Ärmsten der Welt hat sich als eine Option herauskristallisiert. Noch vor wenigen Monaten schien dies wahrscheinlich unmöglich“, sagt der Leiter des UNDP, Achim Steiner. „Rettungs- und Wiederaufbaupläne sollten sich nicht nur auf große Märkte und große Unternehmen konzentrieren. Ein befristetes Grundeinkommen könnte die Regierungen in die Lage versetzen, den Menschen, die sich in einer Zwangslage befinden, eine finanzielle Rettungsleine zu bieten, der lokalen Wirtschaft wieder Geld zuzuführen, um kleine Unternehmen am Leben zu erhalten, und die verheerende Ausbreitung von COVID-19 zu verlangsamen.“

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