UN befürchtet Austreten radioaktiven Materials aus Beton-Dom in den Pazifik

Mataiva-Atoll aufgenommen von der Internationalen Raumstation ISS.
Mataiva-Atoll, das wie das Atoll Eniwetok im Pazifik liegt
[Foto: NASA]

 

Robert Züblin – 17.05.2019, 23:59 Uhr

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat die Befürchtung geäußert, dass radioaktives Material aus dem sogenannten Beton-Dom des Eniwetok-Atolls in den Pazifik dringen könnte.

Atommüll-Lager

Der riesige Beton-Dom beinhaltet radioaktiven Abfall, der ursprünglich von Atombomben-Tests stammt. Das Atommüll-Lager befindet sich auf der Insel Runit, die ein Teil des Eniwetok-Atolls ist und zum Inselstaat Marshallinseln gehört.

Vor Studenten in Fidschi habe der UN-Generalsekretär nun davor gewarnt, dass aus dem Beton-Sarg radioaktives Material in den Pazifik gelangen könnte, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Auf dem Bikini- und Eniwetok-Atoll der Marshallinseln hätten 67 US-amerikanische Atombomben-Tests zwischen 1946 und 1958 stattgefunden.

Vorübergehende Lösung

Der Beton-Dom ist im Grunde ein circa 100 Meter breiter Krater, der mit radioaktivem Erdreich und Asche gefüllt wurde – beides Abfälle aus den Atombomben-Tests. Anschließend wurde das Ganze mit einer Betonkuppel abgedeckt.

Dies sei aber nur als vorübergehende Lösung gedacht gewesen, wie die AFP berichtet. Der Boden des Kraters sei nie ausgekleidet worden. Genau dies führe zu der Befürchtung, dass radioaktives Material in den Pazifik austreten könnte.

Auch in Bezug auf die 45 Zentimeter dicke Betonschicht, die das Lager überspannt, gibt es Bedenken. Denn über die Jahre hätten sich Risse im Beton gebildet, die dazu führen könnten, dass die Konstruktion bei einem tropischen Wirbelsturm auseinanderbricht.

Umweltverschmutzung