Magersucht bei Kindern: Zunahme der Fälle in Großbritannien und Irland

Mehrere Kinder essen gemeinsam an einem Tisch.
Kinder beim Essen
[Fotograf: Dumm, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de, Kolorierung: Robert Züblin]

 

Robert Züblin – 25.10.2019, 18:20 Uhr

Im Rahmen einer Studie zur Häufigkeit von Magersucht (Anorexia nervosa) bei Kindern haben Wissenschaftler eine Zunahme bei den unter Zwölfjährigen festgestellt.

Neuerkrankungen mit Anorexia nervosa

Die Magersucht-Studie wurde in Bezug auf Großbritannien und Irland durchgeführt. Dabei seien die Daten von jungen Menschen herangezogen worden, deren Alter zwischen 8 und 17 Jahren lag.

Im Vergleich zu einer Schätzung aus dem Jahr 2006 hätten die Fallzahlen von Anorexia nervosa bei den 8- bis 12-Jährigen zugenommen, wie es in der Studie heißt, die in der Online-Zeitschrift „BMJ Open“ veröffentlicht wurde.

Die Häufigkeit der Magersucht-Neuerkrankungen im Jahr 2006 hätte bei etwa 1,5 pro 100.000 jungen Menschen gelegen. Nehme man die „anderen Essstörungen“ noch mit hinzu, die man heute als Anorexia nervosa diagnostizieren könnte, käme man auf eine Häufigkeit von 2,1 pro 100.000 gleichaltrigen Einwohnern.

Nach der aktuellen Studie lägen die Neuerkrankungen mit Anorexia nervosa bei Kindern zwischen acht und zwölf Jahren bei 3,2 pro 100.000 jungen Menschen.

91 % der Essstörungen bei jungen Frauen

Um die Ursachen von Anorexia nervosa untersuchen zu können, seien aktuelle Daten nötig. Die letzten Schätzungen der Fallzahlen von Magersucht seien jedoch mindestens zehn Jahre alt.

Die Wissenschaftler haben für ihre Studie auf Daten des psychiatrischen Überwachungssystems zurückgegriffen und einen Zeitraum von acht Monaten im Jahr 2015 ausgewertet. In der beobachteten Zeitspanne seien 305 neue Fälle mit Anorexia nervosa diagnostiziert worden. Davon seien 91 Prozent junge Frauen gewesen.

Die meisten Neuerkrankungen hätten die Wissenschaftler bei jungen Frauen im Alter von 15 Jahren beobachtet. Bei Jungen erreichten die Zahlen bei neuen Fällen von Magersucht mit 16 Jahren ihren Höhepunkt. Bei den 17-Jährigen beider Geschlechter nahmen die Neuerkrankungen dann um mehr als die Hälfte ab.

„Die Ergebnisse sind vor allem für das Vereinigte Königreich und Irland von Bedeutung, können aber auch für andere Hochlohnländer von Bedeutung sein“, schreiben die Forscher in ihrer Studie.

Gesundheit Magersucht