Leben auf dem Mars in Form von „Insekten“ und „Reptilien“ entdeckt?

Das könnte ein bienenartiges Insekt auf dem Mars sein. Die Länge wird auf etwa 50 cm geschätzt.
Bienenartiges „Insekt“ auf dem Mars mit einer geschätzten Länge von circa 50 cm
[Foto: NASA/JPL]
Robert Züblin – 20.11.2019, 08:15 Uhr

Der Entomologe (Insektenkundler) Professor Dr. William Romoser zeigt unter anderem ein vom Mars-Rover aufgenommenes Foto, auf dem die Form von einem Insekt zu erkennen ist – auf einem anderen Foto vom Mars ist der Kopf von einem schlangenartigen „Reptil“ zu sehen.

Mars-Insekten und -Reptilien

Professor Dr. Romoser hat während mehrerer Jahre Fotos vom Mars studiert, die unter anderem vom Mars-Rover Curiosity der NASA auf dem roten Planeten aufgenommen wurden. Der Insektenkundler stellt folgende Hypothese auf: „Auf dem Mars gibt es versteinerte und lebende Formen, darunter insekten-/ gliederfüßer- und reptilienartige Formen.“

Bei seinen Untersuchungen habe Romoser sowohl insektenartige Formen entdeckt als auch reptilienartige Tierkörperteile, wie etwa einen Kopf, der einer Schlange ähnelt. Manche der Tiere sollen versteinert sein (Fossilien) andere leben. Auf dem ein oder anderen Foto seien sogar „Insekten“ im Flug erkennbar.

Romoser hat seine Ergebnisse am 19. November 2019 auf einem Treffen der Entomological Society of America in den USA vorgestellt und seine Untersuchungen bereits in Form eines Plakates präsentiert, das im Internet auffindbar ist und den Titel trägt: „Does Insect/Arthropod Biodiversity Extend Beyond Earth?“ („Erstreckt sich die biologische Vielfalt von Insekten/ Gliederfüßern über die Erde hinaus?“).

„Es gab und gibt noch Leben auf dem Mars“, sagt Romoser. „Es gibt offensichtlich eine Vielfalt unter der marsianischen insektenartigen Fauna, die viele Merkmale aufweist, die den Insekten auf der Erde ähneln, die als fortgeschrittene Gruppen gedeutet werden – zum Beispiel das Vorhandensein von Flügeln, Flügelbeugung, agiles Gleiten/Fliegen und unterschiedlich strukturierte Beinelemente.“

 
 

„Insekten“ auf dem Mars erinnern an Bienen

Bei der Untersuchung der einzelnen Bilder habe Romoser verschiedene fotografische Parameter verändert, um die Tiere erkennen zu können. Variiert worden sei unter anderem die Helligkeit, der Kontrast und die Sättigung.

„Ein Außenskelett und gegliederte Fortsätze reichen aus, um die Identifizierung als Gliederfüßer zu begründen […]. Drei Körperregionen, ein einzelnes Antennenpaar und sechs Beine reichen traditionell aus, um die Identifizierung als ‚Insekt‘ auf der Erde zu begründen. Diese Merkmale sollten ebenfalls gültig sein, um einen Organismus auf dem Mars als insektenartig zu identifizieren. Basierend auf diesen Grundsätzen sind gliederfüßer-insektenartige Formen auf den Mars-Rover-Fotos zu sehen“, schreibt Romoser auf seinem Plakat.

Die „Insekten“ auf dem Mars würden an Hummeln oder Holzbienen erinnern. Es gebe verschiedene Arten unterschiedlicher Größe. Auf vielen Bildern hätte er diese „Bienen“ auch fliegen sehen.

Außerdem nimmt Romoser an, dass die insektenartigen Wesen in Höhlen, vielleicht sogar unter der Oberfläche, Schutz suchen und nisten, was typisch für das Leben in einer rauen Umgebung sei, die zudem unbeständig sei.

„Das Vorhandensein höherer metazoischer Organismen auf dem Mars impliziert das Vorhandensein von Nährstoff-/Energiequellen und -prozessen, Nahrungsketten und -netzen sowie Wasser als Elemente, die in einer lebensfähigen, wenn auch extremen, ökologischen Umgebung funktionieren, die ausreicht, um Leben zu erhalten“, sagt Romoser. Er habe auch Mars-Fotos gesehen, die auf stehendes Wasser und kleine Wasserläufe hindeuten würden. Bereits zuvor sei über Wasser auf dem Mars berichtet worden, auch von Oberflächenwasser.

Zwar sagt Romoser, dass kein einzelnes Bild allein etwas beweise. Aber das Mosaik, das er vorgestellt habe, sei überzeugend. Man müsse die Fotos noch genauer untersuchen, da die von ihm vorgestellten Informationen bloß an der Oberfläche kratzen würden.

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