Klimawandel: Kondensstreifen werden stärker zur Erderwärmung beitragen

Kondensstreifen von Flugzeugen, aus denen Zirruswolken resultieren.
Kondensstreifen von Flugzeugen
[Foto: NASA]

 

Robert Züblin – 30.06.2019, 23:59 Uhr

In einer neuen Studie sagen Wissenschaftler voraus, dass Kondensstreifen von Flugzeugen mit den daraus resultierenden Zirruswolken bis 2050 dreimal mehr zur Erderwärmung beitragen werden als im Jahr 2006.

Zunahme des Luftverkehrs

Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Atmospheric Chemistry and Physics“ veröffentlicht. Darin schreiben die Forscher, dass der größere Einfluss der von Flugzeugen produzierten Kondensstreifen auf die Erderwärmung bis 2050 auf die Zunahme des Luftverkehrsaufkommens zurückzuführen sei. Auch die leichte Verschiebung des Luftverkehrs in größere Höhen hätte einen Anteil.

Zwar würde auf Grund von Emissionsreduktionen bei Flugzeugen die Rußmenge sinken, was zu einer Verringerung der optischen Tiefe und Lebensdauer von Kondensstreifen führen würde. Wegen des starken Anstiegs des Flugverkehrsaufkommens könne dieser Effekt aber nicht kompensiert werden.

Kondensstreifen schlimmer als CO2

Die zarten Zirruswolken verhindern wie ein Schleier, dass die Wärme der Sonne wieder in das Weltall entweicht und tragen damit zur Klimaerwärmung bei.

Unter Bezugnahme auf eine ältere Veröffentlichung schreiben die Forscher, dass die Kondensstreifen und die daraus resultierenden Zirruswolken einen größeren Beitrag an der Erderwärmung hätten als das aus der Luftfahrt stammende CO2.

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