Jedes 8. geprüfte Stück Modeschmuck – meist aus China – über Grenzwert

Containerhafen und Containerzuege in einem Überseehafen.
Containerhafen
[Fotograf: Jürgen Sindermann, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de, Kolorierung: Robert Züblin]
Robert Züblin – 13.02.2020, 23:37 Uhr

Bei dem von deutschen Überwachungsbehörden im Jahr 2018 untersuchten preiswerten Modeschmuck wurde bei circa jedem achten Stück der Grenzwert für Blei und Cadmium überschritten.

Importware vorwiegend aus China

Die Überwachungsbehörden hätten nicht nur festgestellt, dass die untersuchten Modeschmuck-Stücke, die vorwiegend aus China gestammt hätten, in 12,6 Prozent der Fälle den zulässigen Grenzwert von Blei und Cadmium überschritten hätten. Einige Stücke sollen sogar fast ausschließlich aus den Schwermetallen Blei und Cadmium bestanden haben.

Die Grenzwerte würden bei Schmuckwaren im Falle von Cadmium bei 0,01 Prozent liegen und bei Blei bei 0,05 Prozent in Bezug auf das Gesamtgewicht des Schmuckstückes beziehungsweise in Bezug auf diejenigen Teile, die eine Einheit bilden.

Die untersuchten Modeschmuck-Stücke seien preiswert gewesen und seien insbesondere auf Märkten angeboten worden.

2015: Grenzwerte häufiger überschritten

„Da eine längerfristige Aufnahme hoher Schwermetallmengen zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen kann, rät das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zur Vorsicht beim Kauf von billigem Modeschmuck“, heißt es in einer Pressemitteilung des BVL.

Es war nicht das erste Mal, dass Modeschmuck auf Blei und Cadmium hin untersucht wurde. Im Jahr 2015 hätten die Behörden im Rahmen des sogenannten Bundesweiten Überwachungsplans (BÜp) festgestellt, dass bei 20 Prozent der Proben die Grenzwerte für die Schwermetalle Blei und Cadmium nicht eingehalten worden seien.

„Die längerfristige Aufnahme hoher Schwermetallmengen kann zu gesundheitlichen Problemen führen“, heißt es beim BVL weiter. So könne Blei zur Schädigung des Nervensystems führen und zur Unfruchtbarkeit. Cadmium und Cadmiumoxid würden als krebserzeugend gelten. Außerdem könnten durch Cadmium Knochen- und Nierenschäden entstehen.

„Besonders gefährlich wird es, wenn Kinder solche belasteten Schmuckanhänger oder Ketten beim Spielen in den Mund nehmen, an ihnen lecken, lutschen oder auch verschlucken. Beim Kauf von Schmuck, insbesondere auch für Kinder, wird daher geraten, einen Händler des Vertrauens oder ein Fachgeschäft aufzusuchen“, schreibt das BVL.

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