Ist Muttermilch gesund? Laut Studie gut für kognitive Entwicklung

Eine Frau gibt einem Baby die Flasche.
Frühe Gabe von Muttermilch könnte kognitive Entwicklung fördern
[Fotograf: Wolfgang Kluge, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de, Kolorierung: Robert Züblin]
Robert Züblin | 16.02.2020 | 20:00 Uhr

Eine Studie hat ergeben, dass das in der menschlichen Muttermilch enthaltene Oligosaccharid 2′-Fucosyllactose, ein Kohlenhydrat, die kognitive Entwicklung von Säuglingen fördert.

Nur frühes Stillen hat Wirkung

Bisher habe nur im Rahmen von Tierstudien festgestellt werden können, dass das humane Milch-Oligosaccharid (HMO) 2′-Fucosyllactose (2′-FL) eine Wirkung im Zusammenhang mit Lernen und dem Gedächtnis habe. Allerdings sei bislang noch keine Humanstudie durchgeführt worden, um diesen Zusammenhang zu überprüfen, schreiben die Studienautoren in der Fachzeitschrift “PLOS One”.

Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass ein häufigeres Stillen von Säuglingen im Alter von einem Monat zur besseren kognitiven Entwicklung des Säuglings beitrage. Konkret sei dies dann der Fall, wenn Säuglinge eine höhere Menge der in der Muttermilch enthaltenen 2′-FL zu sich nehmen würden. Die kognitiven Auswirkungen wurden im Alter von 24 Monaten bei den Babys überprüft.

Auch bei Säuglingen, die im sechsten Monat gestillt worden seien, hätten die Forscher den Zusammenhang mit der kognitiven Entwicklung überprüft. Hier seien allerdings keine positiven kognitiven Wirkungen mehr im Alter von 24 Monaten zu erkennen gewesen. Dies deute darauf hin, dass es für die Förderung der kognitiven Entwicklung durch 2′-FL auf die frühe Verabreichung ankomme.

Fettleibigkeit mit negativem Einfluss?

„Diese verbesserte kognitive Entwicklung in den ersten zwei Lebensjahren wirft die Frage nach möglichen langfristigen Auswirkungen auf ein Kind in der Schule und darüber hinaus auf“, sagt Dr. Paige Berger, eine der Studienautorinnen. „Für einige Frauen ist das Stillen eine Herausforderung. Für diejenigen, die nicht oder nur kurzzeitig stillen können, könnte 2′-FL möglicherweise als Zusatz zur Ernährung ihres Babys angeboten werden, um die kognitive Entwicklung besser zu unterstützen.“

Die Forscher haben außerdem den Zusammenhang von Fettleibigkeit bei den Müttern und der kognitiven Entwicklung des Säuglings geprüft. Dabei habe sich gezeigt, dass Fettleibigkeit vor der Schwangerschaft ein separater negativer Einflussfaktor für die kognitive Entwicklung des Babys sein könne.

Gesundheit