IKEA-Reisebecher Troligtvis: Rückruf wegen möglicher Chemikalien-Gefahr

Der Reisebecher Troligtvis von IKEA soll wegen möglicher Grenzwertüberschreitung im Rahmen von einem Produktrückruf zurückgegeben werden.
IKEA Troligtvis-Reisebecher
[Foto: Inter IKEA Systems B.V. 2020]
Robert Züblin – 15.01.2020, 18:50 Uhr

Der Möbelhersteller IKEA hat einen Produktrückruf des Reisebechers Troligtvis mit der Bezeichnung „Made in India“ veröffentlicht – Tests hätten mögliche Überschreitungen des Grenzwertes für die Chemikalie Dibutylphthalat (DBP) ergeben.

Troligtvis-Reisebecher „Made in India“

In seinem Produktrückruf bittet IKEA diejenigen Kunden, die einen Troligtvis-Reisebecher gekauft hätten, der mit „Made in India“ bezeichnet sei, diesen Reisebecher nicht mehr zu nutzen. Außerdem würden die Kunden gebeten, diese Reisebecher in einem Einrichtungshaus von IKEA zurückzugeben. Dafür würde man eine Erstattung des Kaufpreises erhalten; auch ohne Vorlage des Kassenbons.

Aktuelle Tests hätten in Bezug auf diese Charge des Reisebechers Troligtvis ergeben, dass die Grenzwerte für die Chemikalie Dibutylphthalat (DBP) überschritten werden könnten.

„IKEA ruft nun den Becher vorsorglich zurück, obwohl das Risiko sehr gering ist, dass es zu einer unmittelbaren negativen Auswirkung auf die Gesundheit kommt“, heißt es in dem Produktrückruf von IKEA.

Der von dem Rückruf betroffene Reisebecher mit der Modellbezeichnung Troligtvis und der Herkunftsbezeichnung „Made in India“ soll seit Oktober 2019 in den Einrichtungshäusern von IKEA verkauft worden sein.

 
 

Was ist Dibutylphthalat?

Aber um welche Art Stoff handelt es sich bei der Chemikalie, deren Grenzwerte eventuell überschritten werden könnten? Bei der chemischen Verbindung Dibutylphthalat (DBP), auf die der Reisebecher in den Tests geprüft worden sei, handelt es sich um eine Chemikalie aus der Gruppe der Phthalate. Diese werden als Weichmacher eingesetzt.

Im Jahr 2019 wurde eine Studie veröffentlicht, die zu dem Ergebnis kam, dass eine hohe Exposition gegenüber Dibutylphthalat mit einem circa zweifach höheren Risiko verbunden ist, an östrogenrezeptorpositivem Brustkrebs zu erkranken.

„IKEA verbietet schon seit vielen Jahren die Nutzung von Phthalaten in Produkten mit Lebensmittelkontakt und hat deshalb den Verkauf des Reisebechers eingestellt, um eine Untersuchung einzuleiten. Diese Untersuchung hat nun ergeben, dass Reisebecher mit der Ursprungskennzeichnung ‚Made in India‘ unter Umständen gegen diese Vorgabe verstoßen“, lässt IKEA wissen.

Produktrückrufe