ICface animiert Porträtfotos mit Video anderer Person als Vorlage

Fritz Lang und der Kameramann Curt Courant bei Dreharbeiten des Films Die Frau im Mond.
Fritz Lang und der Kameramann Curt Courant bei Dreharbeiten
[Foto: Georg Pahl, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]

 

Robert Züblin – 07.04.2019, 23:59 Uhr

Wissenschaftler haben den Gesichtsanimator ICface entwickelt, mit dem ein Standbild einer Person durch eine Videoaufnahme von einer anderen Person mit den gleichen Gesichtsausdrücken und Haltungen animiert werden kann.

Auch neue Emotionen möglich

ICface kann aber nicht nur dazu genutzt werden, die Bewegungen im Gesicht und des Körpers von einer Person in einem Video zu kopieren und auf ein anderes Gesicht zu übertragen. Mit ICface kann man auch neue Emotionen beziehungsweise Gesichtsausdrücke erzeugen. Man kann die Bewegungen also gezielt steuern. Möglich ist zum Beispiel das Schließen der Augenlider oder die Bewegung des Kopfes in eine andere Richtung als in der Videovorlage.

Als potentielle Einsatzgebiete des Gesichtsanimators käme neben der Animation unter anderem auch die Film-Nachbearbeitung und Virtual-Reality-Anwendungen in Frage.

Künstliche Intelligenz

Der Gesichtsanimator ICface funktioniert über Generative Adversarial Networks (GANs), also generativ-gegensätzliche Netzwerke. Bei dieser Methode kommen zwei neuronale Netzwerke zum Einsatz, über die das System – sich selbst kontrollierend – lernt. Als Datengrundlage würde eine große Videosammlung dienen, wie die Wissenschaftler in einer Abhandlung zur Gesichtsanimation mit ICface erklären.

ICface steht für „Interpretable and Controllable Face Reenactment Network“, was auf Deutsch soviel heißt wie „interpretierbares und kontrollierbares Gesichts-Wiederaufführungs-Netzwerk“.

Künstliche Intelligenz