Fettreiche Ernährung und PFAS fördern gemeinsam Prostata-Krebs

Ein Arzt untersucht eine Biopsie mit einem Mikroskop.
Betrachtung unter dem Mikroskop
[Fotograf: Vera Stark (geb. Katscherowski), Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de, Kolorierung: Robert Züblin]
Robert Züblin | 14.11.2021 | 23:59 Uhr

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass fettreiche Ernährung im Zusammenspiel mit der Exposition gegenüber PFAS das Fortschreiten von Prostata-Krebs fördert und das Risiko, an Prostata-Krebs zu erkranken, erhöht.

Veränderung des Zellstoffwechsels

Durch die Synergie von PFAS und fettreicher Ernährung sei es zur beschleunigten Vermehrung bei menschlichen Prostata-Zellen gekommen, die Mäusen injiziert worden seien. Dies habe eine Studie gezeigt, die in der Fachzeitschrift „Nutrients“ veröffentlicht wurde. Beim Menschen würde dieses Zusammenspiel von Fett und PFAS zur Förderung von Prostata-Krebs führen. Der Grund sei die Umprogrammierung des Stoffwechsels von menschlichen Prostata-Zellen in einen energieeffizienteren Zustand.

„Unsere Daten deuten darauf hin, dass die Exposition gegenüber PFAS in Verbindung mit Nahrungsfett das proteincodierende Gen PPARa aktiviert und den Stoffwechsel der Zellen auf eine Weise verändert, die das Krebsrisiko in normalen Prostatazellen erhöht und gleichzeitig das Fortschreiten des Tumors in bösartigen Zellen vorantreibt“, sagt Professorin Zeynep Madak-Erdogan, eine der Studienautorinnen. „Diese Veränderungen im Zellstoffwechsel, die nach der PPARa-Aktivierung auftreten, könnten das erhöhte Prostatakrebsrisiko bei Männern, die PFAS ausgesetzt sind, untermauern.“

Fett & PFAS beschleunigen Zellvermehrung

„Wir beobachteten eine Zunahme des Tumorvolumens, wenn die Mäuse entweder der fettreichen Diät oder dem PFOS ausgesetzt waren“, sagt Professor Michael J. Spinella, einer der Studienautoren. „40 Tage nach der Injektion beobachteten wir jedoch, dass das schnellste Tumorwachstum in der Gruppe von Mäusen auftrat, die sowohl die fettreiche Diät zu sich nahmen als auch PFOS ausgesetzt waren, was auf eine synergistische Wechselwirkung zwischen den beiden Stoffen hindeutet.“

PFOS steht für Perfluoroctansulfonat und ist eine der häufigsten PFAS-Formen.

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