Experiment in China: Affengehirn mit menschlichen Genen

Foto eines schwarzen Loches.
Vermenschlichung eines Affen
[Foto: Walther Dobbertin, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]

 

Robert Züblin – 10.04.2019, 23:54 Uhr

In China haben Wissenschaftler Affen mit menschlichen Genen gezüchtet, um Aufschlüsse über die Gehirnentwicklung zu erhalten.

Gen MCPH1 stammt vom Menschen

Der Aufschrei um die gentechnisch manipulierten menschlichen Zwillinge in China ist gerade ein paar Monate alt. Der Forscher He Jiankui hatte behauptet, mit Hilfe der sogenannten Gen-Schere CRISPR/Cas9 das Erbgut von zwei Geschwister-Babys vor ihrer Geburt derart verändert zu haben, dass sie gegen HIV resistent geworden seien.

Nun kommt die nächste ethisch fragwürdige Neuigkeit aus China. Wissenschaftler haben menschliche Gene in elf Rhesusaffen eingebaut. Konkret ginge es um das Gen MCPH1, das an der Entwicklung des menschlichen Gehirns beteiligt sei. Das besondere am Gehirn des Menschen seien dessen kognitive Fähigkeiten sowie die Größe des Organs.

Menschenrechte mit Menschengenen?

Und tatsächlich soll bei den genmanipulierten Testaffen die Entwicklung der Gehirne ähnlich abgelaufen sein wie beim Menschen. Außerdem hätten diese sogenannten transgenen Affen im Vergleich zu den genetisch unveränderten Artgenossen ein besseres Kurzzeitgedächtnis sowie eine kürzere Reaktionszeit aufgewiesen.

Zusätzlich zu der ethischen Frage, ob man Tierversuche durchführen sollte, stellt sich nun die Frage, ob man Affen zu menschenartigen Wesen transformieren darf. Außerdem kommt die Frage auf, ab wann ein solches Affe-Mensch-Mischwesen in den Genuss der Menschenrechte kommen würde und sich theoretisch gegen weitere Forschungen wehren könnte.

Gentechnik