EU-Behörde stuft PIMS-TS als mögliche Komplikation von COVID-19 ein

Untersuchung eines Kindes durch einen Kinderarzt.
Untersuchung beim Kinderarzt
[Fotograf: Hubert Link, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de, Kolorierung: Robert Züblin]

Robert Züblin | 16.05.2020 | 19:57 Uhr

Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (European Centre for Disease Prevention and Control, kurz: ECDC) hat die sogenannte Kinderkrankheit PIMS-TS als mögliche Komplikation von COVID-19 eingestuft.

Wofür steht PIMS-TS?

PIMS-TS steht für „paediatric inflammatory multisystem syndrome temporally associated with SARS-CoV-2 infection“, was auf Deutsch so viel heißt wie „pädiatrisches entzündliches Multisystem-Syndrom, das gegenwärtig mit einer SARS-CoV-2-Infektion in Verbindung gebracht wird“.

In einer aktuellen Risikobewertung des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (European Centre for Disease Prevention and Control, kurz: ECDC) heißt es, dass kürzlich mehrere Länder, die von der Coronavirus-Pandemie betroffen seien, berichtet hätten, es habe Fälle gegeben, bei denen Kinder auf der Intensivstation wegen eines seltenen pädiatrischen entzündlichen Multisystem-Syndroms (PIMS) behandelt worden seien. Bei den Krankheitszeichen und Symptomen würde es sich um eine Mischung aus denjenigen handeln, die man vom Kawasaki-Syndrom sowie vom toxischen Schocksyndrom (TSS) her kenne. Zu den Symptomen gehörten unter anderem Fieber und Bauchschmerzen. Außerdem sei das Herz involviert.

Der Grund, warum PIMS mit einer möglichen SARS-CoV-2-Infektion in Verbindung gebracht werde, läge darin, dass einige der betroffenen Kinder positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden seien.

Schon über 200 Fälle

Allein in den EU-/ EWR-Ländern und im Vereinigten Königreich seien im Jahr 2020 insgesamt circa 230 Fälle von PIMS-TS gemeldet worden. Unter diesen Fällen habe es zwei Todesfälle gegeben.

Auf der Ebene der Risikokommunikation solle laut ECDC betont werden, dass es sich bei PIMS-TS um eine seltene Erkrankung handeln würde, deren möglicher Zusammenhang mit COVID-19 nicht nachgewiesen sei. Auch würde dieser Zusammenhang noch nicht gut verstanden werden.

COVID-19