E-Zigarette mit magnetischen Teilen stört implantierten Defibrillator

Herzoperation mit Hilfe von Herz-Lungen-Maschine.
Operation am Herzen
[Fotograf: Horst Sturm, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]
Robert Züblin | 17.03.2020 | 16:06 Uhr

In einer Fall-Studie wird beschrieben, dass eine E-Zigarette, die in der Brusttasche getragen wird, ein implantiertes Herzgerät, hier einen implantierbaren Kardioverter-Defibrillator, stören kann.

Patient hörte einen Piepston

Die Studien-Autoren haben beobachtet, dass es durch das Einstecken einer E-Zigarette in die Brusttasche zu einer unbeabsichtigten magnetischen Umpolung bei einem implantierten Herzdefibrillator kommen könne.

Aufgefallen war die Störung des Gerätes, nachdem der Patient davon berichtete, dass er mehrmals ein vom Gerät ausgehendes „Piepsen“ wahrgenommen hätte. Er hätte das auch als hörbaren „einzelnen Dauerton“ bezeichnet, wie es in der Studie heißt, die in der Fachzeitschrift „HeartRhythm Case Reports“ veröffentlicht wurde.

Das Merkwürdige war: Der Patient hätte von keinen Krankheitssymptomen in diesem Zusammenhang berichtet. Auch sonst hätte es keine Erklärung für das Piepsen gegeben, etwa eine vor Kurzem erfolgte Geräte-Neuprogrammierung. Ferner habe der Patient eine magnetische Exposition abgestritten. Den Ton habe er an mehreren Orten in seiner Wohnung wahrgenommen. Auch an seinem Arbeitsplatz habe er ihn gehört.

E-Zigarette mit magnetischen Teilen

Bei der Überprüfung der Daten, die über die Fernübertragung gesammelt wurden, sei herausgekommen, dass es vier Interaktionen des Gerätes mit Magneten gegeben habe und diese zu den Zeiten stattgefunden hätten, in Bezug auf welche der Patient von dem Dauerton berichtet hatte.

Als der Patient nochmals befragt worden sei, hätte er sich an die Nutzung einer E-Zigarette erinnert. Diese hätte häufig in seiner linken Brusttasche gesteckt. Das Modell, das der Patient genutzt habe, hätte magnetische Komponenten enthalten, die für den Ladevorgang genutzt würden.

Als die Mediziner die E-Zigarette an den implantierten Kardioverter-Defibrillator hielten, konnten sie die Magnetfunktion reproduzieren. Anschließend sei der Patient über den Grund für den Piepston aufgeklärt worden, sowie darüber, dass jede Art von Magnet einen Abstand von mindestens 15,24 cm zum implantierten Kardioverter-Defibrillator haben müsse.

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