Der Regenwald am Amazonas brennt: Waldbrände durch Menschen gelegt?

Feuer im Amazonas-Regenwald. Das Ausmaß der Waldbrände ist gut zu erkennen.
Rauchschwaden über dem Amazonas-Regenwald
[Foto: NASA]

 

Robert Züblin – 22.08.2019, 23:59 Uhr

Im Amazonas-Regenwald sollen dieses Jahr nach Angaben des brasilianischen Instituts für Weltraumforschung INPE bereits 72.843 Feuer gezählt worden sein und damit 83 Prozent mehr Brände als im Vorjahreszeitraum, wie „Reuters“ berichtet.

Brand-Dimension im Amazonas

Gemäß dem Instituto Nacional de Pesquisas Espaciais (Nationales Institut für Weltraumforschung, kurz: INPE) sei die Zunahme der Brände im Jahr 2019 die höchste seit dem Beginn der Aufzeichnung im Jahr 2013, heißt es bei der Nachrichtenagentur „Reuters„.

Die NASA hatte jedoch erst vor kurzem mitgeteilt, dass die Brandaktivität im Amazonasbecken im Jahr 2019 nahezu dem Durchschnitt entsprochen hätte – verglichen mit den letzten 15 Jahren.

„Obwohl die Aktivität in den Staaten Amazonas und Rondônia überdurchschnittlich hoch zu sein scheint, ist sie in Mato Grosso und Pará nach Schätzungen der Global Fire Emissions Database, einem Forschungsprojekt, das NASA-Daten sammelt und analysiert, bisher unterdurchschnittlich“, heißt es auf der Website „NASA Earth Observatory„.

Warum brennt der Amazonas-Regenwald?

Die NASA sagt, dass Brände im Amazonas-Regenwald wegen des feuchten Wetters in der meisten Zeit des Jahres selten seien. Denn die Feuchtigkeit würde das Entstehen und Ausbreiten von Waldbränden verhindern. Erst in der Trockenzeit, also im Juli und August, würde die Aktivität zunehmen.

„Viele Menschen nutzen Feuer, um Ackerland und Weiden zu gewinnen oder um Land für andere Zwecke zu roden. Typischerweise erreichen die Aktivitäten ihren Höhepunkt Anfang September und enden meist im November“, teilt das „NASA Earth Observatory“ mit.

Christian Poirier, der Programmdirektor der Nichtregierungsorganisation Amazon Watch, argumentiert in die gleiche Richtung. Gegenüber dem Nachrichtensender „CNN“ sagte er: „Die überwiegende Mehrheit dieser Brände wurde von Menschen gelegt.“ Selbst in der Trockenzeit würde der feuchte Amazonas-Regenwald im Vergleich zum trockenen Buschland in Kalifornien oder Australien nicht so leicht in Brand geraten.

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