Computertomografie für Diagnose von COVID-19 besser als RT-PCR-Test

Bei einem Patienten wird mit Hilfe eines Computertomografen eine Computertomografie durchgeführt.
Durchführung einer Computertomografie
[Fotograf: Wolfried Pätzold, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de, Kolorierung: Robert Züblin]
Robert Züblin | 27.02.2020 | 20:00 Uhr

Wissenschaftler haben festgestellt, dass man COVID-19 mit einer Computertomografie (CT) besser diagnostizieren kann als mit dem sogenannten RT-PCR-Test.

Vergleich von CT und RT-PCR-Test

Um eine durch das neuartige Coronavirus verursachte Erkrankung, die auch COVID-19 genannt wird, zu diagnostizieren, setzt man unter anderem auf den RT-PCR-Test, wobei RT-PCR für Reverse-Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion steht. Mit diesem Test werden Proben dahingehend untersucht, ob sie Genmaterial vom SARS-CoV-2-Virus enthalten.

Als Ergänzung zu diesem Test setzt man auch die Computertomografie (CT) des Brustkorbes (Thorax) ein. Im Rahmen einer Studie wurde nun untersucht, wie gut die CT im Vergleich zum RT-PCR-Test ist, um COVID-19 zu diagnostizieren.

In der Studie seien die Daten von 1014 Patienten untersucht worden, bei denen zwischen dem 6. Januar 2020 und dem 6. Februar 2020 in der chinesischen Stadt Wuhan sowohl eine Thorax-CT als auch ein RT-PCR-Test gemacht worden sei.

CT zuverlässiger, praktischer und schneller?

Die Forscher hätten festgestellt, dass bei 59 Prozent der 1014 Patienten der RT-PCR-Test positiv ausfiel. Bei der CT sei die Quote für einen positiven Befund erheblich höher gewesen. So hätten die Thorax-CTs bei 88 Prozent der untersuchten 1014 Patienten ein positives Ergebnis gezeigt.

Bei den 59 Prozent der Patienten, bei denen der RT-PCR-Test positiv ausgefallen sei, hätte die CT in 97 Prozent der Fälle ein positives Ergebnis gezeigt, was auf eine hohe Sensitivität der CT schließen lässt, also darauf, dass die CT auch wirklich COVID-19 erkennt.

Bei denjenigen Patienten, bei denen mit dem RT-PCR-Test kein neuartiges Coronavirus hätte nachgewiesen werden können, hätten 75 Prozent einen positiven CT-Befund gehabt. Innerhalb dieser Fallgruppe seien 48 Prozent als Fälle eingestuft worden, bei denen hochwahrscheinlich eine COVID-19-Erkrankung vorliegen würde; 33 Prozent seien als wahrscheinliche Fälle eingestuft worden.

Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass die Brustkorb-CT eine höhere Sensitivität bei der Diagnose von COVID-19 aufweisen würde als die anfänglichen RT-PCR-Tests, die anhand von Abstrichproben gemacht worden seien, die aus dem Seuchengebiet in China gestammt hätten.

„Eine frühe Diagnose von COVID-19 ist für die Behandlung und Kontrolle der Krankheit von entscheidender Bedeutung. Im Vergleich zur RT-PCR könnte die CT-Bildgebung des Brustkorbs eine zuverlässigere, praktischere und schnellere Methode zur Diagnose und Bewertung von COVID-19 sein, insbesondere im epidemischen Bereich“, schreiben die Autoren in der Studie, die in der Fachzeitschrift „Radiology“ veröffentlicht wurde.

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