Atemschutzmasken sollen kein Problem mehr für Gesichtserkennung sein

Gesichtserkennung in der Menschenmenge
Gesichtserkennung bei Menschen ohne Atemschutzmaske war bislang kein Problem
[Foto: Bernd Settnik, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de, Montage: Robert Züblin]
Robert Züblin | 25.02.2020 | 12:58 Uhr

In China sollen Gesichtserkennungs-Systeme so weiterentwickelt worden sein, dass sie Menschen mit einer Atemschutzmaske im Gesicht erkennen.

Gesichtserkennung auch mit Maske

In China wird die Gesichtserkennungs-Technologie bereits weiträumig eingesetzt, sowohl vom Staat zur Überwachung der Bürger als auch von Unternehmen zur Mitarbeiterkontrolle. Auch als Zutrittskontrolle etwa vor Wohnkomplexen findet die Technik Anwendung.

Wegen des Coronavirus-Ausbruches ist die Gesichtserkennung an ihre Grenzen gestoßen, da viele Menschen in der Öffentlichkeit nun Atemschutzmasken beziehungsweise einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Aber mehrere Unternehmen in China, die Gesichtserkennungs-Technologie anbieten, haben ihre Systeme wegen der vielen Maskenträger mittlerweile weiterentwickelt.

SenseTime, eines der großen Unternehmen, das im Bereich Künstliche Intelligenz tätig ist und auch Gesichtserkennungs-Produkte anbietet, hatte bereits vor ein paar Wochen im Rahmen der Vorstellung einer künstlich intelligenten Epidemiepräventionslösung folgendes verkündet:

„Gegenwärtig ist das Tragen von Masken an geschlossenen öffentlichen Orten zu einem Muss geworden, was neue Herausforderungen für die Zugangskontrolle und Anwesenheitssysteme zur Erkennung in Büros und anderen Bereichen mit sich bringt. Mithilfe des Eingangs- und Ausgangspassmoduls der intelligenten Epidemiepräventionslösung von Shangtang AI können Mitarbeiter genau identifiziert werden, ohne Masken abzunehmen, und die Anwesenheit kann aufgezeichnet werden. Wenn eine Person eine Maske trägt, kann die Erfolgsquote 85 % erreichen, wenn der Nasenrücken zu 50 % frei liegt.“

Maskenträger-Erkennung stößt an Grenze

Aber SenseTime ist nicht das einzige chinesische Gesichtserkennungs-Unternehmen, das verkündet hat, nun in der Lage zu sein, Atemschutzmaskenträger zu identifizieren. Auch Hanwang Technology habe seine Gesichtserkennungs-Technologie so überarbeitet, dass diese bei Unternehmen nun in der Lage sei, Mitarbeiter mit Masken zu erkennen, wie Hanwang unter Verweis auf eine Überarbeitung seines Algorithmus mitteilt.

Aber das überarbeitete System könne noch mehr: „Die neue Gesichtserkennungs-Technologie kann auch in Sicherheitsüberwachungssystemen verwendet werden. Nachdem das Personal den Kontrollbereich der Kamera betreten hat, erkennt die Plattform aktiv, ob eine Maske getragen wird oder nicht. Wenn die Maske nicht getragen wird, wird ein automatischer Alarm ausgelöst, um das diensthabende Personal daran zu erinnern, eine aktive Seuchenbekämpfung zu erreichen.“

Die Nachrichtenseite „Jiqi Zhixin“ berichtet im Zusammenhang der Weiterentwicklung der Gesichtserkennungs-Technologie des Unternehmens Xiaoshi Technology, dass – zumindest dort – die neue Erkennungsmethode bei Maskenträgern an seine Grenzen stoße, wenn größere Bevölkerungsgruppen involviert seien und sich damit zu viele Augenpartien ähneln würden.

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