3D-Drucker gesundheitsschädlich? BfR erforscht 3D-Druckerstaub

Labor einer Forschungsstelle für Komplexchemie.
Forschung in einem Labor
[Foto: Wittig; Hans-Günter Quaschinsky, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]
Robert Züblin | 12.11.2020 | 09:18 Uhr

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat mitgeteilt, dass man dort erforschen werde, ob von 3D-Druckerstaub, in dem man bei Untersuchungen Nanopartikel gefunden habe, ein gesundheitliches Risiko ausgehe.

Forschungsbedarf

Bei einem Expertentreffen am 28. August 2020, das am BfR abgehalten wurde, seien Untersuchungsergebnisse des BfR, der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) und der US-amerikanischen Verbraucherschutzbehörde Consumer Product Safety Commission (CPSC) vorgestellt worden. Aus diesen Ergebnissen hätte sich ergeben, dass beim untersuchten 3D-Drucken Partikel und flüchtige Komponenten freigesetzt worden seien, wie das BfR mitteilt.

Während die BAM und die CPSC 3D-Drucker untersucht hätten, hätte das BfR auch Tests mit 3D-Druck-Stiften durchgeführt. Laut BfR gebe es nur ein geringes Wissen um etwaige gesundheitliche Folgen. Das BfR möchte die Wissenslücken daher durch eigene Forschungen schließen.

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3D-Druck setzt Nanopartikel frei

Im Mittelpunkt des Expertentreffens hätte das sogenannte Schmelzschichtverfahren gestanden, das auch FDM-Verfahren genannt wird, wobei FDM für Fused Deposition Modeling steht. Eine andere Bezeichnung ist Fused Filament Fabrication (FFF). Beim Schmelzschichtverfahren wird das Filament, das aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht, erhitzt. Im Anschluss wird damit Schicht für Schicht das gewünschte 3D-Objekt hergestellt.

Einen Einfluss auf die Freisetzung der flüchtigen Komponenten und Partikel hätten die jeweils eingesetzten Materialien, also der Kunststoff, die Farben und die Additive, aber auch die Drucktemperatur. Es seien umso mehr Teilchen freigesetzt worden, je höher die Drucktemperatur gewesen sei. Die Fachleute vom BfR hätten Partikel des Kunststoffes Polyactid nachweisen können, aber unter anderen Stoffen auch Kupferkristall-Partikel.

Angesichts der geringen Größe der Partikel, die im Falle von Polyactid bei 50 Nanometern gelegen habe und im Falle von Kupfer bei 120 bis 150 Nanometern, könnten diese Partikel laut BfR in die Lungenbläschen gelangen.

3D-Druck