Robert Züblin – 04.07.2019, 20:45 Uhr |
Der CO2-Ausstoß bei der Stromerzeugung soll in Deutschland im ersten Halbjahr 2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 15 Prozent zurückgegangen sein. Das teilt der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mit.
44 Prozent durch erneuerbare Energien
Nach den Angaben des BDEW sollen die CO2-Emissionen in den ersten sechs Monaten diesen Jahres um 20 Millionen Tonnen zurückgegangen sein, im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr. Der CO2-Ausstoß werde voraussichtlich nur 116 Millionen Tonnen betragen, statt der 136 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2018.
Für die Einsparungen bei den CO2- Emissionen gebe es verschiedene Gründe. Zum einen hätten die milde Witterung und das Ansteigen des CO2-Preises im Rahmen des Emissionshandels eine Rolle gespielt. Zum anderen hätte die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien im ersten Halbjahr 2019 einen Rekord verzeichnet. Es sei das erste Mal gewesen, dass die Erneuerbaren 44 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland abgedeckt hätten.
Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung, sagt: „Die Energiewirtschaft unternimmt massive Anstrengungen bei der Reduktion des CO2-Ausstoßes. Ihre Emissionen werden 2020 voraussichtlich fast 40 Prozent unter denen des Jahres 1990 liegen.“
»Nach wie vor Ausbaubedarf
Zwar bewertet der BDEW diese Zahlen positiv. Der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien müsse jedoch vorangetrieben werden, um ihren Anteil auf 65 Prozent zu erhöhen.
Um dieses Klimaschutz-Ziel zu erreichen, müssten dringend einige Hürden beseitigt werden. Es sei zum Beispiel nötig, genügend Flächen für neue Photovoltaikanlagen bereitzustellen. Gleiches gelte für Windkraftanlagen. Ferner fordere der BDEW eine Aufhebung des Ausbaudeckels für Photovoltaikanlagen und Windkraftanlagen auf See. Und um den Strom aus den Erneuerbare-Energien-Anlagen an die Orte zu bringen, an denen er verbraucht wird, müssten die Transportnetze schneller ausgebaut werden.