90 % des Salzes enthält Mikro-Plastik: Mensch isst bis zu 2000 Partikel

18.10.2018, 10:30 Uhr
 

Eine neue Studie zeigt das weltweite Ausmaß der Verseuchung von Salz mit Mikroplastik.

Wie eine Studie belegt, gibt es nur 10 % der untersuchten Salzmarken, wo das Salz ohne Mikro-Plastik kommt. 90 % der Proben enthielten Plastik im Salz.

Menschen essen übers Salz bis zu 2000 Plastik-Partikel im Jahr
[Symbolfoto: Robert Züblin]

Wie Greenpeace International berichtet, haben Forscher aus Südkorea gemeinsam mit Greenpeace Ostasien festgestellt, dass unter den Salz-Proben von 39 weltweit untersuchten Salzmarken über 90 % mit Mikroplastik-Partikeln verunreinigt waren. Den höchsten Anteil Mikroplastik hatte Meersalz, dann Seesalz und zuletzt Steinsalz. Aus der Studie lässt sich ablesen, dass das meiste Plastik in Asien ins Meer gelangt.

Von Mikroplastik spricht man, wenn feste und unlösliche Kunststoffteile kleiner als 5 Millimeter groß sind.
 

Asien ist der größte Plastik-Sünder

Die Studie wurde jetzt in der Fachzeitschrift Environmental Science & Technology unter dem Titel „Global Pattern of Microplastics (MPs) in Commercial Food-Grade Salts: Sea Salt as an Indicator of Seawater MP Pollution“ veröffentlicht. Wie Greenpeace berichtet, ist es die erste Studie, die sich mit der geografischen Ausbreitung der Mikroplastik-Verseuchung in Salz beschäftigt und einen Zusammenhang zwischen Salz-Verunreinigung und örtlicher Umweltverschmutzung herstellt.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Asien weltweit den größten Anteil an der Verschmutzung der Meere durch Plastik hat. In einer Meersalzprobe aus Indonesien fanden die Forscher den höchsten Anteil an Mikroplastik überhaupt.

Salz ohne Plastik ist selten

Das erschreckende an der Studie: Wer am Tag 10 Gramm Salz zu sich nimmt, läuft Gefahr, bis zu 2000 Partikel Mikro-Plastik im Jahr zu verzehren.

Von den 39 weltweit untersuchten Salzmarken gäbe es nur drei Marken, die kein Mikroplastik enthielten. Zum einen ein raffiniertes Meersalz aus Taiwan, ein raffiniertes Steinsalz aus China und ein unraffiniertes Meersalz aus Frankreich, das durch solare Verdampfung gewonnen wird.

Auf die Frage, wie die Marken der plastikfreien Salze heißen würden, antwortet einer der beteiligten Forscher, Seung-Kyu Kim (Ph.D.), Professor an der Incheon National Universität in Süd Korea gegenüber tal-mi-or, dass er diese Markennamen nicht preisgäbe, da er eine kommerzielle Nutzung oder Interessenkonflikte vermeiden wolle.