Tipps zum Biwaken in den Alpen

 
Aktualisiert am: 12.1.2019, 20:54 Uhr
 
Wer in den Alpen biwakieren möchte, sollte einige Dinge beachten. Neben der Frage, ob das Biwakieren in einer bestimmten Gegend erlaubt ist, sollte man vor dem Dunkelwerden klären, an welchem Ort genau man biwaken möchte. Teilweise bedarf die Schlafplatzsuche längere Zeit, wenn man nur von steilem Gelände umgeben ist. Wichtig ist auch, die richtige Ausrüstung beim Biwaken in den Alpen dabei zu haben.
Ist das Biwaken erlaubt? Im Schutzgebiet - wie hier in diesem Jagdbanngebiet in den Schweizer Alpen - ist das Biwakieren nicht erlaubt.

Biwaken erlaubt? Hier im Jagdbanngebiet in den Schweizer Alpen nicht!
[Foto: Robert Züblin]

Hier ist das Biwakieren erlaubt

Ein Notfallbiwak ist in Ländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz nie verboten. Von einem Notfall kann aber nur gesprochen werden, wenn das Biwak nicht geplant ist, Ihr es also einfach nicht mehr in die Zivilisation zurück schafft: zum Beispiel wegen einer Verletzung oder einem Wetter-Umschwung.

Wo man hingegen ein geplantes Biwak aufschlagen darf, ist von Land zu Land anders geregelt. Teilweise haben sogar die jeweiligen Gemeinden unterschiedliche Regelungen in Bezug auf die Erlaubnisfrage. Wo das Biwakieren erlaubt ist, haben wir für verschiedene Länder hier aufgeführt.

Es ist auch ratsam, den jeweiligen Grundeigentümer zu fragen, ob man auf seinem Grund und Boden biwakieren darf.

Frühzeitig Schlafplatz suchen

Da das Biwakieren in den Alpen in der Regel erst oberhalb der Waldgrenze erlaubt ist, also um die 2000 Meter Höhe, sollte man seine Tour gut planen. Nichts ist schlimmer, als bei Einbruch der Dämmerung nur von Steilhängen umgeben zu sein. Man braucht für ein Biwak zwar nur eine kleine Fläche, aber diese sollte möglichst waagerecht sein. Ideal ist natürlich, wenn man flache Zonen auf der Landkarte ausmacht und gezielt ansteuert. Der Vorteil an der Höhe oberhalb der Waldgrenze ist, dass dieser viele nervige Insekten fernbleiben.

Der Schlafplatz sollte sich nicht in der Nähe von Gewässern befinden, da zum Beispiel Flüsse und Bäche spontan Hochwasser führen können. Außerdem sollte man einen Ort wählen, der vor Steinschlag, Lawinen und Blitzen geschützt ist.

Keinen Müll hinterlassen

Auch andere Menschen wollen eine unberührte Natur genießen. Abgesehen davon leiden auch Tiere und Pflanzen unter der Vermüllung der Landschaft. Ihr solltet daher allen Müll, den Ihr erzeugt, mitnehmen. Wenn Ihr Toilettenpapier benutzt, solltet Ihr das benutzte Papier in einer Plastiktüte sammeln und dann in der Zivilisation in einem Mülleimer entsorgen. Große Geschäfte solltet Ihr 50 Meter vom nächsten Gewässer entfernt verrichten und verbuddeln, damit sich keine Tiere mit etwaigen Krankheiten infizieren, die im menschlichen Kot lauern.

Im Übrigen sollte man beim Übernachten unter dem Sternenhimmel aus Rücksicht vor den Tieren ruhig sein.

Ausrüstung zum Biwakieren

Die richtige Ausrüstung fürs Biwakieren hängt im Grunde vom Wetter ab. Da man vorher – insbesondere im Gebirge – oftmals nicht genau sagen kann, ob es regnen oder schneien wird, sollte man für alle Eventualitäten vorbereitet sein.

Es empfiehlt sich daher, in jedem Fall neben Isomatte und Schlafsack auch einen möglichst atmungsaktiven Biwaksack (Werbe-Link) mitzunehmen. Und für den Fall, dass es Regen oder Raureif (bei zu erwartenden Minustemperaturen über Nacht) geben wird, sollte man auch ein Tarp (Werbe-Link) dabei haben. Das ist eine Plane, die man mit seinen Wanderstöcken (Werbe-Link) zu einer Art Zelt aufstellen kann. Vom Zelt unterscheidet sich das Tarp allerdings dadurch, dass es zumindest zu einer Seite hin offen ist. Welche Ausrüstung ansonsten noch fürs Biwakieren ratsam ist, haben wir hier aufgeführt.

Biwaken im Winter

Auch im Winter kann man in den Alpen biwaken. Allerdings sollte man beim winterlichen Biwakieren ganz genau wissen, welche Ausrüstung man mitnehmen muss und vor allem, ob man sich auf diese Ausrüstung verlassen kann. Eine gut isolierende Isomatte ist genauso ratsam wie ein vernünftiger Daunenschlafsack. Der Vorteil beim Winterbiwak: man kann sich einen waagerechten Schlafplatz im steilen Gelände selbst bauen, indem man den Schnee entsprechend platt drückt.