Mit einem Rauch- und Geräuschmelder sollen E-Zigaretten und Mobbing in der Schule bekämpft werden.
Durch die Überwachung von Schultoiletten mit einem geräuschempfindlichen Sensor, könnten Mobbing-Handlungen frühzeitig entdeckt werden und Schlimmeres verhindert werden.
Ein mit verbauter Rauchmelder soll Raucher von klassischen Zigaretten aber vor allem die in Mode gekommenen E-Zigaretten aufspüren.
Außerdem schreckt ein festinstalliertes Überwachungsgerät ab und könnte damit als Präventions-Maßnahme funktionieren.
In Deutschland ist Mobbing keine eigene im Strafgesetzbuch aufgeführte Straftat, wenngleich bestimmte Mobbing-Handlungen auch einen Straftatbestand erfüllen können, wie zum Beispiel Körperverletzung, Nötigung oder Beleidigung – je nachdem, was die Mobber gemacht haben.
Fly Sense bemerkt auch E-Zigaretten
In den USA und in Kanada gibt es bereits zahlreiche Schulen, die ein Anti-Mobbing-Gerät, das auch bei E-Zigaretten Alarm schlägt, auf Toiletten und Umkleidekabinen einsetzen. Ein mit Sensoren funktionierender Überwachungsmechanismus eignet sich vor allem an Orten, an denen keine Kamera erlaubt ist.
Die Firma Soter Technologies ist ein Pionier auf diesem Gebiet. Das Unternehmen habe sein Fly Sense, so der Name des ersten appbasierten Geräuschmelders, von August 2017 bis August 2018 an 500 Schulen in Nordamerika verkauft. Es gäbe aber auch Kunden aus der Wirtschaft, die mit diesen Überwachungs-Geräten lediglich „Rauchverbote“ durchsetzen möchten, etwa Versicherungen oder Einzelhändler, sagt der Gründer von Soter Technologies, Derek Peterson.
»Die Privatsphäre ist geschützt
Da Fly Sense keine Geräusche – etwa Gespräche – aufzeichnet, sondern lediglich die Dezibel-Level, also Lautstärken, analysiert, sind keine personenbezogenen Daten in Gefahr. Gleichwohl könnte die grundgesetzlich geschützte Intimsphäre berührt sein, wenn Sensoren auf der Toilette nach Geräuschen lauschen.
Allerdings schlägt Fly Sense nur Alarm, wenn es zu Anomalien in der Geräuschkulisse kommt; also bei Lautstärken, die auf Mobbing-Aktionen oder Schlägereien hindeuten.
Der Fly Sense überwacht die Luftqualität, indem er nach bestimmten VOCs (Volatile Organic Compound = Flüchtigen organischen Verbindungen) in der Luft sucht. „Wir haben Signaturen / Klassifizierungen des Verhaltens dieser VOCs definiert. Wenn der Sensor/ System nun eine Vape-Signatur [Dampf-Signatur] erkennt, die eigentlich kein Vape (falsch-positiv) ist, kann der Benutzer diesen Vorfall auf dem Dashboard markieren“, sagt Derek Peterson zu tal-mi-or.
Durch das Feedback-System lernt das System und verbessert seine Treffergenauigkeit. Man könnte auch von einer schwachen Künstlichen Intelligenz sprechen.
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Alarmierung über App, SMS oder E-Mail
Fly Sense gleicht die empfangenen Informationen mit der Cloud ab. Sobald die Fly-Sense-Sensoren den Raucher einer E-Zigarette oder mobbingverdächtige Lautstärken wahrnehmen, wird ein stiller Alarm ausgelöst, indem eine Nachricht per SMS, E-Mail oder In-App-Message an zuvor festgelegte Nutzer geschickt wird – also in der Regel die Lehrer oder das Sicherheitspersonal in der Schule.
Die Fly-Sense-Melder müssen mit dem Internet verbunden sein – entweder über Ethernet-Kabel (zugleich Stromlieferant) oder über das WLAN. Bei Letzterem muss das Fly-Sense-Gerät an eine externe Stromquelle angeschlossen werden.
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