WWF-Studie: Mensch nimmt bis zu fünf Gramm Mikroplastik pro Woche auf

Gäste in einem Restaurant
Gäste in einem Restaurant
[Fotograf: Hubert Link, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]

 

Robert Züblin – 12.06.2019, 21:40 Uhr

In einer vom WWF in Auftrag gegebenen Studie kam heraus, dass der Mensch im globalen Durchschnitt bis zu fünf Gramm Mikroplastik pro Woche aufnimmt.

Ungefähr das Gewicht einer Kreditkarte

Die Studie bezüglich der Aufnahme von Mikroplastik durch den Menschen wurde von der University of Newcastle (Australien) durchgeführt. Ausgewertet wurden bereits erstellte Studien, um die Plastikaufnahme über die Atemluft, die Ernährung und Getränke abzuschätzen. Dabei kam global betrachtet heraus, dass der Mensch durch übliche Nahrungsmittel und Getränke bis zu 2000 kleine Plastikteilchen pro Woche aufnehme, was sich auf circa fünf Gramm Plastik summiere.

Zur Veranschaulichung schreibt der World Wide Fund For Nature (WWF), dass fünf Gramm Plastik dem Gewicht einer Kreditkarte entspreche.

Der Anteil des Mikroplastiks, der über die Atemluft in den menschlichen Körper gelange, sei unerheblich, hänge aber stark von der Umgebung ab. Die Belastung der Innenluft sei höher als die der Außenluft, was daran läge, dass die wichtigsten Quellen von Mikroplastik in der Luft unter anderem Hausstaub sowie synthetische Textilien seien und der Luftaustausch in Innenräumen eingeschränkt sei.

»Weltweite Recyclingquote gering

Das meiste Mikroplastik würde über das Trinkwasser (Leitungswasser oder abgefülltes Wasser) aufgenommen werden. Allerdings sei die Menge des Plastiks im Trinkwasser regional sehr unterschiedlich. In amerikanischem und indischem Leitungswasser seien zweimal mehr Plastik-Fasern gefunden worden als in europäischem oder etwa indonesischem Leitungswasser.

Der WWF teilt auch die Gründe für die massive Plastikverschmutzung mit. Seit dem Jahr 2000 sei weltweit so viel neues Plastik produziert worden wie in allen zuvor liegenden Jahren. Von diesem Plastik gelange ein Drittel in die Umwelt. Die weltweite Recyclingquote sei gering. Bis 2030 könnte die jährliche Plastikproduktion sogar noch um 40 Prozent steigen.

„Ist Mikroplastik einmal in die Umwelt gelangt, verbreitet es sich durch Wind, Flüsse, Regenwasser über große Distanzen. Es ist technisch nicht möglich, die kleinen Partikel wieder aus der Umwelt zu entfernen. Deshalb muss der Plastikeintrag an der Quelle gestoppt werden“, sagt Heike Vesper, Leiterin Meeresschutz beim WWF Deutschland.

Umweltverschmutzung