Robert Züblin | 07.06.2020 | 23:59 Uhr |
Die WHO hat ihre Empfehlungen in Bezug auf das Maskentragen geändert und befürwortet nun, dass auch die Allgemeinbevölkerung Masken trägt, wenn es Probleme mit dem Abstandhalten im öffentlichen Raum gibt – allerdings würden in diesem Fall nur Stoffmasken empfohlen, also keine OP-Masken (Mund-Nasen-Schutz, MNS) und auch keine FFP-Atemschutzmasken.
WHO: Masken allein würden nicht schützen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre Empfehlungen zur Verwendung von Masken aktualisiert.
„Diese Empfehlungen basieren auf der sich weiterentwickelnden Evidenz und enthalten aktualisierte Ratschläge dazu, wer eine Maske tragen sollte, wann sie zu tragen ist und woraus sie bestehen sollte“, sagt der Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, und hebt hervor: „Ich möchte in aller Deutlichkeit sagen, dass die Empfehlungen, die wir heute veröffentlichen, eine Aktualisierung dessen ist, was wir seit Monaten sagen: dass Masken immer nur als Teil einer umfassenden Strategie im Kampf gegen COVID eingesetzt werden sollten. Masken allein werden Sie nicht vor COVID-19 schützen.“
Auf der WHO-Website heißt es in Bezug auf Stoffmasken, die dort auch nicht-medizinische Masken genannt werden, zu denen auch selbstgemachte Masken gezählt würden, dass diese Masken als Barriere wirken könnten, damit der Träger der Maske das Virus nicht auf andere überträgt.
In Bezug auf die Frage des Eigenschutzes durch eine solche Maske schreibt die WHO: „Denken Sie daran, dass die Verwendung einer Stoffmaske allein nicht ausreicht, um ein angemessenes Schutzniveau zu gewährleisten. Halten Sie einen physischen Mindestabstand von mindestens 1 Meter zu anderen Personen ein, reinigen Sie häufig Ihre Hände und vermeiden Sie weiterhin, Ihr Gesicht und die Maske zu berühren.“
In bestimmten Fällen Stoffmasken für alle
Neu bei den Masken-Empfehlungen sei, dass die WHO jetzt empfehle, dass in Gebieten, in denen die Übertragung von SARS-CoV-2 weit verbreitet sei, alle Personen im klinischen Bereich von Gesundheitseinrichtungen eine medizinische Maske (OP-Maske) tragen sollten, also nicht nur solche Personen, die mit COVID-19-Patienten in Kontakt kommen.
Außerdem sollten Personen ab 60 Jahren und Personen mit Grunderkrankungen in Gemeinden, in denen es SARS-CoV-2-Übertragungen gebe, im Falle, dass kein Abstand eingehalten werden könne, ebenfalls eine medizinische Maske tragen.
Und schließlich hätte die WHO ihre Empfehlung geändert, wenn es um die Frage gehe, ob die Allgemeinbevölkerung in Gemeinden mit SARS-CoV-2-Übertragungen Masken tragen solle.
„Angesichts der neuen Erkenntnisse rät die WHO, dass die Regierungen die Bevölkerung zum Tragen von Masken ermutigen sollten, wenn die Übertragung weit verbreitet ist und eine physische Distanzierung schwierig ist, wie etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Geschäften oder in anderen engen oder überfüllten Umgebungen“, sagt der Generaldirektor der WHO.
Ferner würden sich in den überarbeiteten Empfehlungen neue Informationen in Bezug auf die Frage der Beschaffenheit von Stoffmasken finden und Informationen dazu, wie man Stoffmasken tragen und pflegen sollte.
Der Generaldirektor warnt jedoch vor einem falschen Sicherheitsgefühl, da Masken dazu führen könnten, dass andere Maßnahmen wie Handhygiene und körperliche Distanzierung vernachlässigt würden.