Weltraum-Satelliten-Radar könnte einsturzgefährdete Brücken erkennen

Foto der Glienicker Brücke
Glienicker Brücke
[Fotograf: Max Baur, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]

 

Robert Züblin – 09.07.2019, 22:29 Uhr

Wissenschaftler haben ein satellitengestütztes Frühwarnsystem entwickelt, das einsturzgefährdete Brücken vom Weltraum aus erkennen könnte.

Satelliten-Beobachtung und Algorithmus

Das neue Überwachungssystem ist von Forschern der NASA und der Universität Bath entwickelt worden und in einem Aufsatz in der Fachzeitschrift „Remote Sensing“ beschrieben worden. Die Wissenschaftler hätten Beobachtungs-Daten, die von Satelliten stammten, mit einem Algorithmus kombiniert.

Zur Überprüfung des neuen Frühwarnsystems seien Satellitenbilder der im Jahr 2018 in Genua eingestürzten Morandi-Brücke analysiert worden. Die Aufnahmen aus dem Weltraum stammten aus den Jahren 2003 bis 2018.

Dr. Giorgia Giardina, die an dem Forschungsprojekt mitgearbeitet hat, sagt: „Über den Zustand der Brücke wurde bereits berichtet, aber anhand der Satelliteninformationen können wir zum ersten Mal die Verformung sehen, die dem Einsturz vorausging.“

Vom Weltraum alles überwachen

Im Gegensatz zu den bisher verwendeten Techniken zur Überwachung von Brücken oder anderen Gebäuden, bei denen über Sensoren bestimmte Punkte ins Visier genommen werden, könne mit der Satelliten-Methode die gesamte Struktur in Echtzeit überwacht werden.

Durch sogenannte Synthetic-Aperture-Radar-Daten, die von mehreren Satelliten stammen würden, könnten 3D-Bilder eines Objektes wie etwa von einer Brücke erstellt werden. Im Unterschied zu früher könnten die Radarbilder statt zentimetergenaue nun millimetergenaue Daten liefern und damit eine effektive Überwachung gewährleisten.

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