Posten bearbeiteter Fotos auf Instagram erhöhe Gewichts- & Figursorgen

Studenten in einem Hörsaal bei einer Vorlesung an der Universität.
Studenten an einer Universität
[Fotograf: unbekannt, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]

Robert Züblin | 06.05.2020 | 23:59 Uhr

Nach einer Studie kommen Forscher zu dem Schluss, dass das Posten von bearbeiteten Fotos von einem selbst auf Instagram bei Studienteilnehmern die Gewichts- und Figursorgen erhöht hätte.

Essstörungen und Angstzustände

Mit der Studie, deren Ergebnisse in der Fachzeitschrift „International Journal of Eating Disorders“ veröffentlicht wurden, wollten Wissenschaftler herausfinden, wie das Posten (Veröffentlichen) bearbeiteter Fotos in einem sozialen Netzwerk (Instagram) mit Essstörungen und mit Angst- sowie Depressionssymptomen zusammenhängt, und zwar im Falle von College-Studenten.

Die Studie sei zweistufig aufgebaut gewesen. Im Rahmen der ersten Stufe hätten 2485 Studierende teilgenommen, von denen 76 Prozent weiblich gewesen seien. Diejenigen Studienteilnehmer, die bejaht hätten, dass sie bearbeitete Fotos von sich selbst in dem sozialen Netzwerk Instagram veröffentlicht hätten, insgesamt 27 Prozent, hätten über stärkere Essstörungen und Angstzustände berichtet, als diejenigen, die dies nicht bejaht hätten. Unterschiede bei den Depressionssymptomen seien zwischen den beiden Gruppen nicht festgestellt worden.

 
 

Unbearbeitete Fotos gefallen gleich

Im Rahmen der zweiten Stufe seien bei 80 Studenten, von denen 93 Prozent weiblich gewesen seien, die Kausalitäten zwischen dem Posten bearbeiteter Fotos und Risikofaktoren für Essstörungen untersucht worden. Dabei sei herausgekommen, dass die Veröffentlichung von bearbeiteten Fotos zu einer Erhöhung der Sorgen in Bezug auf das Gewicht und die Figur führe. Durch das Posten von Fotos sei außerdem das Bedürfnis verstärkt worden, sich körperlich zu betätigen und die Nahrungsaufnahme einzuschränken. Außerdem hätten sich die Angstzustände verstärkt.

„Da immer mehr Menschen soziale Netzwerke nutzen, um in Verbindung zu bleiben, ist es von entscheidender Bedeutung, dass andere einen so sehen, wie man ist. Im Vergleich zu bearbeiteten Fotos konnten wir bei unbearbeiteten Fotos auf Instagram keinen Rückgang bei der Anzahl der Gefällt-mir-Angaben oder Kommentare feststellen; das Wissen darum könnte den schädlichen Druck verringern, sein Aussehen zu verändern“, sagt Dr. Pamela K. Keel, eine der Studienautorinnen.

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