USA will Gesichtserkennung bei Flug-Passagieren massiv ausweiten

Passagiere am Flughafenschalter
Passagiere am Flughafenschalter
[Foto: Ulrich Wienke, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]

 

Robert Züblin – 18.04.2019, 23:45 Uhr

Innerhalb der nächsten vier Jahre sollen mit Hilfe der Gesichtserkennungs-Technologie mehr als 97 Prozent aller aus den USA abfliegenden Flug-Passagiere kontrolliert werden, wie das Ministerium für Innere Sicherheit der Vereinigten Staaten berichtet.

Datenbank in der Cloud

Der US-amerikanische Zoll setze für die Gesichtserkennung an Flughäfen einen Cloud-basierten Service ein. Die hinterlegten Fotos würden von Pass- oder Visumsanträgen stammen oder aber von früheren Grenzüberquerungen, bei denen der Zoll typischerweise ein Foto machen würde.

Wenn der biometrische Matching-Service eingesetzt würde, vergleiche das System ein Live-Foto des jeweiligen Passagiers mit den Gesichtsbildern derjenigen Personen, die für einen bestimmten Flug gebucht worden seien. Dadurch würde der Reisende identifiziert. Der Zoll erlange dadurch außerdem eine Bestätigung, dass die identifizierte Person auch tatsächlich das Land verlassen habe.

Sechs Personen ohne gültige Dokumente

Damit in den nächsten vier Jahren mehr als 97 Prozent der abfliegenden Fluggäste per Gesichtserkennung kontrolliert werden könnten, würde der Zoll mit Flughäfen und Fluggesellschaften zusammenarbeiten, die die biometrischen Live-Daten liefern. Ende 2018 waren bereits biometrische Erfassungsanlagen an 15 Standorten in den USA in Betrieb.

Bis jetzt seien bereits über zwei Millionen Passagiere, die auf über 15.000 Flügen unterwegs waren, mit der neuen Technologie kontrolliert worden. Dabei hätte der Zoll bei über 7000 Personen festgestellt, dass die durch ein Visum erlaubte Aufenthaltszeit überschritten worden sei. Die Treffergenauigkeit beim biometrischen Abgleich habe bei 98 Prozent gelegen. Auch in Bezug auf die Einreise über den Luftraum habe der Zoll Erfolge zu vermelden. Seit 2017 seien durch die Gesichtserkennungs-Kontrolle bereits sechs Passagiere identifiziert worden, die mit gefälschten oder fremden Reisedokumenten einreisen wollten.

Staatliche Massenüberwachung