Robert Züblin | 30.07.2020 | 23:59 Uhr |
Nach einem aktuellen UNICEF-Bericht sollen weltweit rund 800 Millionen Kinder mindestens 5 Mikrogramm Blei pro Deziliter (µg/ dl) im Blut haben.
WHO: Blei führt zu verminderter Intelligenz
Laut Weltgesundheitsorganisation könnten Blutbleikonzentrationen von 5 µg/ dl mit verminderter Intelligenz bei Kindern und mit Verhaltens- sowie Lernschwierigkeiten in Verbindung gebracht werden. Bei einem von drei Kindern würde die Bleibelastung bei mindestens 5 Mikrogramm pro Deziliter (µg / dl) im Blut liegen, also weltweit bei rund 800 Millionen Kindern. Die meisten der betroffenen Kinder würde in Afrika oder Asien leben.
„Mit wenigen Frühsymptomen gefährdet Blei die Gesundheit und Entwicklung von Kindern lautlos, mit möglicherweise tödlichen Folgen“, sagt Henrietta Fore, UNICEF-Exekutivdirektorin. „Das Wissen darüber, wie weit verbreitet Bleibelastungen sind und welche Zerstörung sie im Leben von Menschen und ihren Gemeinden anrichten können, muss zu dringendem Handeln führen, damit Kinder ein für alle Male davor geschützt werden.“
Irreversible Schäden
Den Bericht „The Toxic Truth“ zur Bleibelastung bei Kindern hat UNICEF gemeinsam mit PURE EARTH erstellt. PURE EARTH ist eine Nichtregierungsorganisation.
In dem Bericht heißt es, dass Blei sein Unwesen heimlich treibe und eine Belastung damit oft unerkannt bleibe. Die durch Blei verursachten Schäden am sich bei Kindern entwickelnden Gehirn und Nervensystem seien irreversibel; ebenso die Schäden an Herz, Lunge und Nieren.
„Die gute Nachricht ist, dass Blei sicher recycelt werden kann, ohne die Arbeitskräfte, ihre Kinder und umliegende Gemeinden zu gefährden. Durch Blei kontaminierte Standorte können saniert werden“, sagt Richard Fuller, der Präsident von PURE EARTH. „Die Menschen können über die Gefahren von Blei aufgeklärt werden, damit sie sich selbst und ihre Kinder schützen können. Die Investitionen zahlen sich aus: eine bessere Gesundheit, höhere Produktivität, höhere Intelligenzquotienten, weniger Gewalt und eine bessere Zukunft für Millionen von Kindern auf der ganzen Welt.“