Umwandlung von Methan in CO2: Globale Erwärmung um Sechstel reduzieren

Kühe auf der Alm in den Schweizer Hochalpen.
Im Verdauungssystem der Kuh entsteht Methan
[Foto: Robert Züblin]

 

Robert Züblin – 20.05.2019, 23:58 Uhr

Wissenschaftler schlagen vor, Methan in Kohlendioxid umzuwandeln, um damit den Klimawandel zu bekämpfen.

»Erwärmung um ein Sechstel reduzieren

Die Wissenschaftler Pep Canadell und Rob Jackson schreiben auf der News-Seite „The Conversation„, dass allein die Reduzierung weiterer Treibhausgas-Emissionen nicht ausreichen werde, um die Auswirkungen des Klimawandels wie extreme Wetterbedingungen zu verhindern.

In der Fachzeitschrift „Nature Sustainability“ schlagen die beiden Wissenschaftler zusammen mit Kollegen eine andere Lösung vor, um den Klimawandel und seine Folgen zu bekämpfen.

Mit einem speziellen Verfahren wollen sie Methan, das zweitwichtigste Treibhausgas, aus der Atmosphäre filtern. „Die Technik könnte die Konzentration von Methan auf das Niveau vor der industriellen Revolution zurückführen und damit die globale Erwärmung um ein Sechstel reduzieren“, schreiben die Wissenschaftler auf der Seite „The Conversation„.

Methan: 84 Mal wirkmächtiger als CO2

Die Umwandlung von Methan in Kohlendioxid sei zwar nicht billig, aber man hätte ein weiteres Mittel, um etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Kohlendioxid ist zwar selbst ein Treibhausgas und mit 415 ppm viel konzentrierter als Methan mit seinen 2 ppm in der Atmosphäre vertreten. Dafür ist die Wirkung von Methan in den ersten 20 Jahren seines molekularen Lebens 84 Mal so stark wie die von CO2, weshalb eine Oxidierung von Methan zu Kohlendioxid in der Summe eine Reduzierung der schädlichen Auswirkungen von Treibhausgasen zur Folge hätte.

Die Umwandlung von Methan in CO2 würde mit Hilfe des Katalysators Zeolithe möglich sein. „Dabei handelt es sich um kristalline Materialien, die aus Aluminium, Silizium und Sauerstoff bestehen, mit einer sehr porösen Molekularstruktur, die als Schwamm dienen kann, um Methan aufzunehmen“, erklären die Forscher. Für den Filterprozess seien elektrische Ventilatoren angedacht, die mit erneuerbarer Energie betrieben werden sollen. Die Ventilatoren würden große Luftmengen in Kammern befördern, in denen die Luft auf den Katalysator treffe.

Die größten Methanemissionen würden durch Tätigkeiten des Menschen verursacht werden, darunter Rinderzucht und Reisanbau. Im Rahmen der Energieerzeugung würde Methan aus Öl- sowie Gasquellen entströmen. Gegenüber der vorindustriellen Zeit sei die Methan-Konzentration in der Atmosphäre um 150 Prozent gestiegen.

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