Studie: Traurige Musik beruhigt Menschen mit Depressionen

Eine junge Frau hört Musik von einer Schallplatte über einen Kopfhörer.
Musikhören mit Kopfhörer
[Fotograf: Waltraud Grubitzsch (geb. Raphael), Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]

 

Robert Züblin – 04.05.2019, 23:58 Uhr

In einer neuen Studie haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Depressive traurige Musik hören, weil diese wenig Energie hat und entspannend ist.

Traurige Gefühle verstärken?

Schon im Jahr 2015 gab es eine Studie zum Musikkonsum von Depressiven, in der festgestellt wurde, dass Menschen mit einer Depression traurige Musik bevorzugen würden. Die Forscher hatten damals geschlussfolgert, dass die Erkrankten ihre traurigen Gefühle verstärken wollten.

In einer neuen Studie, die in der Zeitschrift „Emotion“ veröffentlicht wurde, wird die Annahme von 2015 nun widerlegt.

Traurige Musik relaxt

In der aktuellen Studie wurden 38 an Depression erkrankte Menschen mit 38 gesunden Probanden verglichen. Den Teilnehmern wurden verschiedene Musikstücke und Musik-Clips vorgespielt. Die Depressiven hätten erneut eine stärkere Vorliebe für traurige Musik gezeigt und dies damit begründet, dass diese weniger Energie hätte und unter anderem entspannend sei.

Die Wissenschaftler schließen daraus, dass Depressive zur traurigen Musik tendieren, weil diese eine beruhigende Wirkung habe. Es ginge den Erkrankten beim Hören trauriger Musik also nicht darum, ihre traurigen Gefühle zu erhalten oder zu verstärken, wie in der Studio aus dem Jahr 2015 angenommen wurde.

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