Studie über Great Barrier Reef: »Erholung des Korallenriffes ungewiss

Die ISS-Raumstation mit der Erde im Hintergrund.
Great Barrier Reef aus dem Weltall
[Foto: NASA]

 

Robert Züblin – 03.04.2019, 21:27 Uhr

Wissenschaftler haben einen dramatischen Einbruch bei der Wiederbesiedlung des Great Barrier Reef festgestellt – die Zukunft des Korallenriffes sei ungewiss.

Rückgang von Neu-Korallen um 89 %

Wegen erhöhter Wassertemperaturen, die mit der globalen Erwärmung zusammenhingen, käme es bei Korallen zur sogenannten Korallenbleiche. Dabei stoßen die Korallen die sogenannten Zooxanthellen ab. Letztere sind Einzeller, die mit den Korallen in einer Symbiose leben. Durch das Abstoßen der Zooxanthellen verliert die Koralle nicht nur ihre Farbe, sondern kann auch absterben.

Ein Forscherteam hat in einer Studie untersucht, inwiefern sich das Great Barrier Reef von diesen Korallenbleichen wieder erholt. Das Great Barrier Reef ist das größte Korallenriff der Welt. Es erstreckt sich vor der australischen Nordostküste auf einer Länge von über 2000 Kilometern. In der Fachzeitschrift „Nature“ schlagen die Forscher nun Alarm. Denn nach ihren jüngsten Erkenntnissen ist die Wiederbesiedlung des Great Barrier Reef im Jahr 2018 um 89 Prozent im Vergleich zum historischen Niveau zurückgegangen.

Die Wissenschaftler führen diesen Rückgang auf das Massensterben von Korallen im Jahr 2016 und 2017 zurück. Dieses hätte seine Ursache in dem Hitzestress gehabt, dem die Korallen ausgesetzt gewesen seien.

Klimawandel beeinträchtigt Erholung

Die Forscher sehen in dem drastischen Einbruch bei den Nachwuchsraten junger Korallen beziehungsweise bei den Korallenlarven ein Zeichen dafür, dass der Klimawandel nicht nur vorhandene Ökosysteme schockartig stört, sondern auch deren Erholungsfähigkeit negativ beeinträchtigt.

Angesichts der Tatsache, dass die Prognosen dahin lauten würden, dass extreme Klimaereignisse zunehmen werden, sei ungewiss, ob sich das Great Barrier Reef in den nächsten Jahren erholen werde.

Klimawandel