Strahlenbelastung: »Reise zum Mars birgt Risiken für das Gehirn

Der Pathfinder der NASA auf der Mars-Oberfläche.
Mars-Oberfläche
[Foto: NASA]

 

Robert Züblin – 05.08.2019, 23:59 Uhr

Nach Versuchen mit Mäusen gehen Wissenschaftler davon aus, dass eine Reise zum Mars Angst- und Gedächtnisstörungen bei einem Teil der Astronauten mit sich bringen würde – wegen der Strahlenbelastung im All.

Bemannter Marsflug

Zum Mars fliegen, das war ein Plan, der bereits in den 1960er Jahren von der NASA verfolgt wurde. Aktuell plant unter anderem Elon Musk mit seiner Firma SpaceX einen bemannten Marsflug. Sein sogenanntes Starship soll schon Mitte der 2020er Jahre den Erstflug mit einem Menschen durchführen.

Auch die NASA hat ihre Pläne, Menschen zum Mars zu bringen, längst wieder aufgenommen. Der Mond soll für diesen Zweck als Zwischenstation genutzt werden.

Die Reise zum Mars dauert sehr lange. Um die 500 Tage hin und zurück benötigt man allein für den Flug. Da Wissenschaftler Bedenken wegen der langandauernden Strahlenbelastung im All hatten, bislang aber nur Versuche mit unrealistisch hohen Strahlendosen durchführt wurden, war eine neue Untersuchung nötig.

Gedächtnisstörung bei Mars-Mission

Im Rahmen neuer Versuche haben Wissenschaftler Mäuse sechs Monate lang einer niedrigen Strahlendosis ausgesetzt. In der Studie, die in der Fachzeitschrift „eNeuro“ veröffentlicht wurde, heißt es: „Mit einer neuen, niedrig dosierten Neutronenbestrahlungsanlage haben wir festgestellt, dass realistische, niedrig dosierte Expositionen zu schweren neurokognitiven Komplikationen führen, die mit einer gestörten Neurotransmission verbunden sind.“

Die Mäuse hätten unter anderem schwere Beeinträchtigungen beim Lernen gezeigt sowie Angst- und Gedächtnisstörungen. Die Wissenschaftler schätzen, dass ungefähr jeder fünfte Astronaut auf einer Mars-Mission ein „erhöhtes angstähnliches Verhalten“ an den Tag legen würde. Fast jeder dritte Astronaut würde Schwierigkeiten mit einem Teil seines Langzeitgedächtnisses bekommen.

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