Sonnencreme-Verbot: Palau verbietet korallenschädliche Sonnenschutzmittel

Menschen und Palmen am Strand sowie Fischerboote im Wasser.
Palmen am Strand in den Tropen
[Fotograf: Walther Dobbertin, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de, Kolorierung: Robert Züblin]
Robert Züblin – 01.01.2020, 23:07 Uhr

In dem tropischen Inselstaat Palau ist seit dem 1. Januar 2020 Sonnencreme verboten, die bestimmte Inhaltsstoffe enthält – eine Maßnahme, die unter anderem dem Schutz der Korallen dienen soll.

Sonnencreme-Verbot bereits 2018 beschlossen

Das Verbot von Sonnenschutzmitteln, die zum Beispiel Oxybenzon enthalten, hatte Palau schon im Jahr 2018 beschlossen. Die chemische Verbindung Oxybenzon wird in bestimmten Sonnencremes als Filter gegen UVB- und UVA-Strahlen eingesetzt.

Die Partnerschafts-Initiative International Coral Reef Initiative (ICRI) teilt in Bezug auf diese Chemikalie mit:

„Mehr als ein Dutzend wissenschaftlicher Arbeiten haben gezeigt, dass Oxybenzon hochgiftig für Meereslebewesen, insbesondere Korallen, ist. Oxybenzon kann dazu führen, dass Korallen anfälliger für die Korallenbleiche werden, es schädigt die DNA der Korallen und es deformiert und tötet junge Korallen. Oxybenzon kann auch erwachsene männliche Fische in weibliche Fische verwandeln und Entwicklungsstörungen verursachen. Oxybenzon ist giftig für Garnelen, Seeigel und Muscheln (z.B. Jakobsmuscheln, Miesmuscheln) und ist besonders giftig für Meeresalgen.“

 
 

Nicht nur Oxybenzon in Sonnencreme verboten

In dem Gesetz zur verantwortungsvollen Tourismuserziehung von 2018 (The Responsible Tourism Education Act of 2018) werden neben Oxybenzon noch neun weitere problematische Inhaltsstoffe aufgelistet. Eine Sonnenmilch oder Sonnencreme, die einen der folgenden Stoffe enthält, ist nach diesem Gesetz ab dem 1. Januar 2020 in dem Inselstaat Palau verboten:

  • Oxybenzon (Benzophenone-3)
  • Ethylparaben
  • Octinoxat (Octylmethoxycinnamat)
  • Butylparaben
  • Octocrylen
  • 4-Methylbenzylidencampher
  • Benzylparaben
  • Triclosan
  • Methylparaben
  • Phenoxyethanol

Ferner sind auch andere chemische Inhaltsstoffe verboten, sofern sie vom Minister aufgrund einer Verordnung verboten worden sind, wie es in dem Gesetz von 2018 heißt.

Wer dennoch eine Sonnencreme mit einem dieser Bestandteile verkauft, zum Verkauf anbietet oder zu Verkaufszwecken vertreibt, muss mit einer Buße von bis zu 1000 US-Dollar (circa 890 Euro) rechnen.

Auf der Seite der Partnerschafts-Initiative International Coral Reef Initiative (ICRI) heißt es in Bezug auf die 10 verbotenen Stoffe in Sonnencremes:

„Diese Chemikalien sind bekannte Umweltschadstoffe; die meisten von ihnen sind Umwelthormone oder sind unglaublich giftig für die Jugendstadien vieler Wildtierarten, einschließlich Korallen, Fische, Makroalgen und sogar Menschen. Die Verschmutzung durch Sonnenschutzmittel kann die Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme gegenüber den Folgen des Klimawandels verringern und alleine schon die Erholung der zugrundegehenden Tierwelt und Lebensräume verhindern.“

Umweltverschmutzung