Robert Züblin 28.04.2019, 23:59 Uhr |
Wie die „New York Times“ berichtet, soll der US-amerikanische Senator Marco Rubio bestätigt haben, dass russische Hacker bei der Präsidentschaftswahl in den USA im Jahr 2016 nicht nur auf das Abstimmungssystem hätten zugreifen können, sondern auch Wählerverzeichnisse hätten verändern können.
E-Mails vom russischen Geheimdienst
Dass es bei den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2016 zu Angriffen auf das Wahlsystem kam, ist schon länger bekannt. Mit gefälschten E-Mails soll der russische Militärgeheimdienst Glawnoje Raswedywatelnoje Uprawlenije (GRU) Phishing-Angriffe auf Wahlbüros begangen haben, wie die „New York Times“ ausführt. Die E-Mails trugen das Logo von VR Systems, ein Hersteller von bei der Wahl eingesetzten elektronischen Wählerverzeichnis-Geräten. Die Mails enthielten die Aufforderung: „Bitte schauen Sie sich die Anweisungen für unsere aktualisierten Produkte an.“
Verdächtig machte die E-Mails, an denen sich ein Anhang befand, die britische Schreibweise sowie die Tatsache, dass sie von einem Gmail-Account stammten, obwohl VR Systems eigentlich keine Gmail-Konten verwendet habe. Das habe eine Mitarbeiterin eines Wahlbüros, an die eine solche E-Mail versendet worden sei, gegenüber der „New York Times“ erzählt.
Trojaner-Virus
Die E-Mail des russischen Geheimdienstes GRU soll einen bösartigen Trojaner-Virus enthalten haben. Insgesamt hätten 120 E-Mail-Konten in ganz Florida elektronische Post vom GRU bekommen, wie die „New York Times“ weiter berichtet.
Der US-Senator Rubio habe jetzt nicht nur bestätigt, dass tatsächlich jemand in das Abstimmungssystem eingedrungen sei, sondern dass die Hacker aus Russland auch die Möglichkeit gehabt hätten, Daten in den Wählerlisten zu verändern. Auch Rubio spricht von einer Geheimdienstoperation.