Risiko für Brustkrebs höher durch den Verzehr von Milchprodukten?

Mehrere Personen in einem Operationssaal im Krankenhaus.
Ärzte bei einer Operation
[Fotograf: Vera Katscherowski (verehel. Stark), Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de, Kolorierung: Robert Züblin]
Robert Züblin | 25.02.2020 | 23:35 Uhr

Forscher haben beim Konsum von bestimmten Milchprodukten einen Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs festgestellt.

Höheres Risiko bei einigen Milchprodukten

Ausgangspunkt für die Brustkrebs-Studie sei das Problem gewesen, dass der Zusammenhang zwischen Brustkrebsrisiko und dem Verzehr von Sojaprodukten beziehungsweise Milchprodukten bisher uneinheitlich bewertet worden sei.

In der Studie seien die Daten von 52.795 Frauen analysiert worden, deren mittleres Alter 57,1 Jahre betragen habe. Keiner dieser Frauen hätte zu Beginn der Studie Krebs gehabt. Die Studie habe über einen Zeitraum von 7,9 Jahren stattgefunden.

Die Forscher kommen zu dem Ergebnis: Wer Milchkalorien und Molkereimilch in höheren Mengen zu sich genommen habe, hätte ein höheres Brustkrebsrisiko. Dabei seien die Ergebnisse beim Verzehr von Vollmilch und fettreduzierter Milch ähnlich.

Anders bei Käse und Joghurt: Hier seien keine wesentlichen Zusammenhänge zwischen deren Verzehr und dem Brustkrebsrisiko festgestellt worden.

Laut Gary E. Fraser, einem der Studienautoren, gebe es „ziemlich starke Hinweise darauf, dass entweder Milch oder ein anderer, eng mit dem Milchkonsum verbundener Faktor eine Ursache für Brustkrebs bei Frauen ist.“

„Der Konsum von nur 1/4 bis 1/3 Tasse Milch pro Tag war mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko in Höhe von 30 % verbunden“, sagt Fraser. „Wenn man bis zu einer Tasse pro Tag trank, stieg das damit verbundene Risiko auf 50 %, und bei denjenigen, die zwei bis drei Tassen pro Tag tranken, stieg das Risiko weiter auf 70 % bis 80 %.“

Laut den US-Ernährungs-Richtlinien werde ein Äquivalent von drei Tassen Milch pro Tag empfohlen. „Die Ergebnisse unserer Studie legen nahe, dass die Menschen diese Empfehlung mit Vorsicht betrachten sollten“, sagt Fraser.

Kein höheres Brustkrebsrisiko bei Soja

Zwischen dem Verzehr von Sojaprodukten und Brustkrebs sei kein erkennbarer Zusammenhang festgestellt worden, wie es in der Studie heißt, die in der Fachzeitschrift „International Journal of Epidemiology“ veröffentlicht wurde.

Fraser erklärt, „die Daten sagten eine deutliche Risikoreduktion im Zusammenhang mit der Substitution von Milch durch Sojamilch voraus. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Milchalternativen eine optimale Wahl sein könnten.“

Gegenüber der Loma Linda University Health habe Fraser gesagt, dass einer der möglichen Gründe für den Zusammenhang von Brustkrebs und Molkereimilch im Geschlechtshormongehalt der Molkereimilch liegen könne, denn Brustkrebs würde auf Hormone reagieren.

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