Robert Züblin – 18.04.2019, 23:59 Uhr |
Laut einem aktuellen Bericht von Reporter ohne Grenzen zur Rangliste der Pressefreiheit würden Journalisten immer öfter in Angst arbeiten.
Hetzkampagnen schüren Gewalt
In dem Bericht von Reporter ohne Grenzen (ROG) heißt es, dass systematisch gegen Journalisten gehetzt würde. Dies habe dazu geführt, dass Medienschaffende immer häufiger „in einem Klima der Angst arbeiten“ würden. Europa sei eine der Welt-Regionen, in denen sich die Situation am meisten verschlechtert habe. In Deutschland habe die tatsächliche Gewalt gegen Journalisten im Jahr 2018 vor allem am Rande von rechtspopulistischen Veranstaltungen sowie Kundgebungen zugenommen.
„Auch in Europa münden gezielte Diffamierungen und aggressive, zum Teil hetzerische Kampagnen populistischer Politikerinnen und Politiker gegen Medien in reale Gewalt“, warnt ROG-Vorstandssprecherin Katja Gloger. „So etwa im EU-Beitrittskandidaten Serbien und in Tschechien. Wer Journalistinnen und Journalisten pauschal zu Sündenböcken für gesellschaftliche Missstände macht, bereitet den Boden für Übergriffe, Attentate und sogar Morde.“
Norwegen auf Platz 1
Zwar sei Deutschland auf der Rangliste der Pressefreiheit um zwei Plätze aufgestiegen und befände sich nun auf Rang 13. Dies läge aber insbesondere daran, dass sich die Pressefreiheit in anderen Ländern negativ entwickelt habe.
Die von ROG veröffentlichte Rangliste der Pressefreiheit würde die Situation von Journalisten und Medien in 180 Staaten und Territorien untersuchen. Für das Erstellen der Rangliste würde ein Fragebogen ausgewertet. Außerdem würden Zahlen zu Übergriffen, Gewalttaten und Haftstrafen gegen Medienschaffende hinzugezogen.
Die Rangliste der Pressefreiheit 2019 wird von Norwegen angeführt, gefolgt von Finnland. Auf dem letzten Platz landete Turkmenistan. Den vorletzten Platz nimmt Nordkorea ein.