Piloten erkennen unbewegliche Drohnen im Landeanflug nur selten

Flugzeug auf dem Weg zur Start- und Landebahn auf einem Flughafen vor dem Tower und Abfertigungsgebäude.
Flugzeug auf dem Weg zur Start- und Landebahn
[Fotograf: Jürgen Ludwig, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de, Kolorierung: Robert Züblin]
Robert Züblin – 31.10.2019, 18:56 Uhr

Eine Studie zur Erkennbarkeit von kleinen Drohnen hat ergeben, dass Piloten gewöhnliche Quadrocopter nur selten beim Landeanflug erkennen, wenn sich diese nicht bewegen.

Mehr Drohnensichtungen an Flughäfen

Die Wissenschaftler der Drohnen-Studie haben untersucht, in wie vielen Fällen Piloten im Landeanflug gewöhnliche Quadrocopter erkennen konnten. Das Problem sei, dass die Zahlen der Drohnensichtungen im Flughafenbereich seit der Erfassung entsprechender Meldungen durch die US-Bundesluftfahrtbehörde (Federal Aviation Administration, FAA) weiter zugenommen habe, wie die Forscher in ihrer Studie schreiben, die in der Fachzeitschrift „International Journal of Aviation, Aeronautics, and Aerospace (IJAAA)“ veröffentlicht wurde.

Allein im Jahr 2018 sollen 2307 unbemannte Flugsysteme (unmanned aerial systems, UAS) bei der FAA gemeldet worden sein. Jedoch sei das vermutlich nur die Spitze des Eisbergs, wie Professor Dr. Ryan J. Wallace, einer der Studienautoren, sagt. „In der überwiegenden Mehrheit der Fälle werden unbemannte Fluggeräte von Piloten nicht gesehen.“

Ein weiteres Problem sei, dass es keine Erkennungs- und Ausweichsysteme in Bezug auf die UAS gebe. „Die Gefahr einer Kollision zwischen einem bemannten Flugzeug und der UAS in der Luft wird in der finalen Landeanflugphase des Fluges erhöht, da die Flugzeuge vom höher gelegenen Luftraum in die niedrig gelegene Zone übergehen, die nun von Drohnen genutzt wird“, heißt es in der Studie.

Wegen des Mangels an Erkennungssystemen könnten die Piloten sich nur auf ihre eigenen visuellen Sinne verlassen und Absuchtechniken anwenden.

Nur 13,6 % der statischen Drohnen erkannt

Im Rahmen der Studie seien verschiedene Szenarien der Annäherung von Drohnen an die Flugbahn der Flugzeuge untersucht worden. Die Drohnen bewegten sich entweder seitlich oder verharrten in der Luft, ohne sich zu bewegen. Die Piloten erkannten die Drohnen nur in 30 Prozent der Fälle.

Bei den statischen Drohnen, also den unbeweglichen, war die Erkennungsquote erheblich niedriger und lag nur bei 13,6 Prozent. Dahingegen lag die Erkennungsquote bei 50 Prozent, wenn sich die Drohnen bewegten. Bei der Drohne, die für den Versuch verwendet worden sei, soll es sich um eine DJI Phantom IV in weiß handeln.

Professor Dr. Jon M. Loffi beschreibt das Problem einer Drohne-Flugzeug-Kollision: „Du hast nicht die Höhe, um sicher zu manövrieren, und wenn ein Triebwerk eine Drohne einsaugt, könnte das das Flugzeug zum Abstürzen bringen.“

Luft- und Raumfahrttechnik Drohnen