Robert Züblin – 16.04.2019, 23:58 Uhr |
Nach einem Bericht des Bayerischen Rundfunks soll die Bundeswehr an 18 Standorten für Verunreinigungen mit PFC-haltigem und damit gesundheitsschädlichem Löschschaum verantwortlich sein.
Außerdem 108 Verdachtsfälle
Einer der kontaminierten Standorte sei der Bundeswehr-Flugplatz Ingolstadt-Manching. Dort sei der Schwellenwert für einen bestimmten PFC-Stoff, der besonders schädlich sei, mitunter 400-fach überschritten, berichtet der Bayerische Rundfunk.
Jahrzehntelang habe die Bundeswehrfeuerwehr PFC-haltige Löschschäume eingesetzt. Einer der enthaltenen Stoffe sei Perfluoroktansulfonsäure (PFOS), der in der Europäischen Union seit 2006 verboten sei. Bis 2011 durfte noch Löschschaum mit diesem Stoff eingesetzt werden.
Neben den 18 Standorten, an denen eine Umweltverschmutzung durch PFC bekannt sei, gäbe es noch 108 Orte, die als Verdachtsfälle eingestuft worden seien. An keinem der kontaminierten Bundeswehr-Standorte sei aber bislang eine Sanierung durchgeführt worden. Zivile Flugplätze mit ähnlichen Problemen hätten längst mit der Sanierung begonnen.
Nicht oder kaum abbaubar
PFC steht für poly- und perfluorierte Chemikalien. Das Problem an PFC-Stoffen sei, dass sie nicht oder kaum abgebaut werden könnten, informiert das Umweltbundesamt auf seiner Website. Damit würden die diese Chemikalien im schlimmsten Fall für immer die Umwelt verschmutzen. Das ist vor allem deswegen problematisch, weil einige PFCs toxische Wirkungen entfalten, also giftig sind.
Nachdem die PFCs ins Erdreich eingedrungen sind, droht eine Verseuchung des Grundwassers. Zu den bekanntesten PFC-Stoffen zählt neben PFOS auch PFOA (Perfluoroktansäure). Bei Langzeitversuchen mit Ratten und Mäusen habe man feststellen können, dass beide Verbindungen unter anderem für die Entstehung von Leberkrebs verantwortlich seien. Außerdem stehen einige PFC in dem Verdacht, sich negativ auf die Fruchtbarkeit der Frau und die Spermienbildung beim Mann auszuwirken, warnt das Umweltbundesamt.