Ozeane werden wärmer: Ozeane waren noch nie so warm wie in 2019

Das Great Barrier Reef auf einem Foto, das von der NASA aus dem Weltraum aufgenommen wurde.
Korallen, wie die vom Great Barrier Reef, sind von der Ozeanerwärmung besonders betroffen
[Foto: NASA]
Robert Züblin – 14.01.2020, 23:59 Uhr

Daten würden zeigen, dass die Ozeane noch nie so warm waren, wie im Jahr 2019 – seit der Aufzeichnung der Temperaturen durch den Menschen.

Ozeanerwärmung: Ranking wärmster Jahre

Die Treibhausgase, für deren Emission der Mensch verantwortlich sei, hätten zu einer Erwärmung der Erde geführt, beginnen die Wissenschaftler ihren Artikel, der in der Fachzeitschrift „Advances in Atmospheric Sciences“ veröffentlicht wurde.

„Mehr als 90 % der überschüssigen Wärme wird in den Weltmeeren gespeichert, wo sie sich anreichert und zu einem Anstieg der Meerestemperatur führt“, heißt es in dem Artikel.

Die Daten für 2019 zum sogenannten Wärmeinhalt der Ozeane (aus dem Englischen: Ocean heat content, OHC) würden nun zeigen, dass im Jahr 2019 die Ozeane so warm waren wie noch nie seit Beginn der Daten-Aufzeichnung. Die hohen Temperaturen würden vor allem in den oberen 2000 m der Ozeane herrschen.

Dank der Daten des Institute of Atmospheric Physics (IAP), das sich in China befindet, sei nun ein Ranking möglich, bei dem man die wärmsten Jahre seit den 1950er Jahren bestimmen könne.

„Die letzten fünf Jahre sind die fünf wärmsten Jahre beim Ozean, gemessen mit modernen Instrumenten, und die letzten zehn Jahre sind auch die zehn wärmsten Jahre, die aufgezeichnet wurden“, heißt es in der Studie.

Betrachtet man die letzten fünf Jahre, so war der größte Anstieg bei der Ozeanerwärmung laut den Daten des IAP zwischen 2018 und 2019 zu verzeichnen.

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Ozeanerwärmung bei 2-Grad-Ziel-Erreichung

Durch die Ozeanerwärmung würde sich der Sauerstoff im Wasser verringern. Das habe erhebliche Konsequenzen für temperatur- und chemiekalienempfindliche Meeresbewohner wie etwa Korallen.

Wenn Ozeane wärmer werden, würde es außerdem zu einer höheren Verdunstung kommen. Die zusätzliche Feuchtigkeit würde schwere Regenfälle und Überflutungen fördern. Der Wasserkreislauf und das Wetter würden zu Extremen neigen, was einer der Hauptgründe sei, warum es in 2019 im Amazonas-Gebiet, in Kalifornien und bis heute in Australien zu katastrophalen Bränden käme.

„Es ist wichtig zu beachten, dass die Erwärmung der Ozeane auch dann weitergehen wird, wenn die globale durchschnittliche Oberflächenlufttemperatur im 21. Jahrhundert auf oder unter 2 °C (dem wichtigsten politischen Ziel des Pariser Abkommens) stabilisiert werden kann […], da die Veränderungen der Ozeane langfristig durch Treibhausgase bedingt sind“, erklären die Forscher.

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