NGO-Bericht: Fast die Hälfte der US-Bevölkerung atme ungesunde Luft

Qualm und Rauch aus Schornsteinen sorgen für dicke Luft und möglicherweise Smog.
Verschmutzung der Luft
[Fotograf: Rainer Weisflog, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]
Robert Züblin | 21.04.2020 | 22:56 Uhr

Im neuen „State of the Air“-Bericht der Nichtregierungsorganisation American Lung Association heißt es, dass fast die Hälfte der Menschen in den USA ungesunde Luft atmen würde.

Klimawandel schlecht für die Luftqualität

Im 21. „State of the Air“-Bericht werde festgestellt, dass der Klimawandel die Luftverschmutzung weiter verschlimmere, wie die American Lung Association mitteilt. Durch veränderte Klimaverhältnisse würden Waldbrände angeheizt werden. Waldbrände hätte in vielen Gemeinden im Westen dazu geführt, dass es zu rekordverdächtigen Luftverschmutzungen durch Partikel gekommen sei. Auch die Belastung mit Ozon würde durch Waldbrände zunehmen. Für den aktuellen „State of the Air“-Bericht seien Daten aus den Jahren 2016, 2017 und 2018 analysiert worden.

Eine schlechtere Luftqualität sei zwar eine Bedrohung für jeden. Besonders betroffen seien aber Kinder, ältere Erwachsene und Menschen mit einer Lungenkrankheit. „Luftverschmutzung ist mit einem höheren Risiko einer Lungeninfektion verbunden“, sagt Harold Wimmer, Präsident und Geschäftsführer der American Lung Association. „Das Beschützen aller Menschen vor COVID-19 und anderen Lungeninfektionen erinnert uns eindringlich an die Bedeutung sauberer Luft.“

Ozon und Feinstaubpartikel

Der „State of the Air“-Bericht informiert über die Außenluftschadstoffe Ozon und Feinstaubpartikel. Das seien die beiden am weitesten verbreiteten Schadstoffe in der Außenluft.

Die Feinstaubpartikel des Typs PM2,5, also Partikel mit der Größe von 2,5 Mikrometern (µm) oder kleiner, würden etwa durch Waldbrände, Holzöfen, Kohlekraftwerke und Dieselmotoren in die Luft gelangen. Der PM2,5-Feinstaub könne sich tief in der Lunge einlagern und sogar in den Blutkreislauf übergehen. Die Partikelverschmutzung könne zu Asthmaanfällen führen, aber auch zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und Lungenkrebs.

Über 21,2 Millionen Menschen hätten in den USA in Landkreisen gelebt, in denen es ganzjährig eine ungesunde Belastung mit Partikeln gegeben habe. In Bezug auf die Ozon-Verschmutzung hätten 137 Millionen Menschen in Gebieten gelebt, die wegen der Ozonverschmutzung eine schlechte Bewertung erhalten hätten. Ozon reize die Atemwege und könne zu Kurzatmigkeit, Husten und Asthmaanfällen führen. Auch die Lebenszeit könne durch das Einatmen von Ozon verkürzt werden.

Die vier Städte mit der saubersten Luft in Bezug auf Feinstaub und Ozon sind laut American Lung Association übrigens die Folgenden, wobei die Reihenfolge nur alphabetischer Natur ist:

  • Bangor, Maine
  • Burlington-South Burlington-Barre, Vermont
  • Honolulu, Hawaii
  • Wilmington, North Carolina

Umweltverschmutzung