Mäuse von der ISS-Raumstation weiterhin fortpflanzungsfähig

Die ISS-Raumstation mit der Erde im Hintergrund.
Internationale Raumstation (ISS)
[Foto: NASA]

 

Robert Züblin – 25.10.2019, 01:23 Uhr

Die Mäuse, die für eine kurze Zeit auf die internationale Raumstation (ISS) befördert wurden, haben keine Schäden in Bezug auf ihre Fortpflanzungsfähigkeit erlitten.

35 Tage im Weltraum auf der ISS

Der Grund für das Experiment: Bislang war unklar, welche Auswirkungen das Leben im Weltraum auf das Fortpflanzungssystem und die Fruchtbarkeit hat. Insgesamt waren zwölf männliche Mäuse auf die internationale Raumstation geschickt worden. Nachdem sie dort 35 Tage verbracht hatten, wurden sie zur Erde zurück befördert.

Bisher seien solche Experimente nicht durchgeführt worden, weil es an den geeigneten technischen Einrichtungen gefehlt habe, wie es auf der Website der Osaka University heißt. Die beteiligten Forscher hätten es nun aber geschafft, die Mäuse mit künstlicher Schwerkraft oder Mikrogravitation auf der ISS zu halten.

 
 

»Weltraumreisen werden leichter

Die Mäuse aus dem All wurden mit einer Kontrollgruppe verglichen. Die Mäuse in dieser Gruppe hatten 35 Tage auf der Erde verbracht. Im Rahmen des Experiments wurde untersucht, ob die Weltraum-Mäuse nach dem Aufenthalt auf der ISS-Raumstation ihre Fortpflanzungsfähigkeit eingebüßt hatten und ob Auswirkungen auf den gezeugten Nachwuchs zu beobachten waren.

„Wir kommen zu dem Schluss, dass kurzfristige Aufenthalte im Weltraum keine erkennbaren Defekte bei der physiologischen Funktion männlicher Fortpflanzungsorgane, der Spermienfunktion und der Überlebensfähigkeit der Nachkommen verursachen“, schreiben die beteiligten Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Scientific Reports„.

„Weil der technologische Fortschritt und der Eintritt privater Unternehmen in den Weltraumtourismus die Reisekosten pro Person gesenkt haben, kommt die Zeit, in der die Menschen leicht in den Weltraum reisen können. Weitere Analysen sind notwendig, um die langfristigen Auswirkungen der Umweltbedingungen im Weltraum auf das männliche Fortpflanzungssystem zu untersuchen; unsere Forschungsergebnisse werden jedoch dazu beitragen, dass sich Grundlagenwissen ansammelt, mit dem der Mensch sein Wirkungsfeld im Weltraum erweitern kann“, sagt Professor Masahito Ikawa, einer der beteiligten Studienautoren.

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